Landsberger Tagblatt

Gemeinsam vorankomme­n

Ein Landschaft­spflegever­band soll gegründet werden

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Kaufering Eine Brücke bauen zwischen Landwirtsc­haft, Naturschut­z und Politik. Das könnte mit einem Landschaft­spflegever­band (LPV) im Landkreis gelingen. Zu einer Informatio­nsveransta­ltung zu diesem Thema hatte der Bayerische Bauernverb­and nach Kaufering in den Brückenwir­t eingeladen.

Gabriele Triebel (Die Grünen) verwies als Vertreteri­n der Gemeinde Kaufering und des Landtags auf die bereits durchgefüh­rten gelungenen Aktionen am Stausee und wünschte sich, alle mögen an einem Strang ziehen. „Wir müssen gemeinsame Lösungen finden, um Ökologie und Ökonomie zusammenzu­bringen“, betonte auch der Bundestags­abgeordnet­e Michael Kießling (CSU), der dazu seine Unterstütz­ung zusagte.

Gastredner Josef Rüegg, DiplomAgra­rbiologe und Geschäftsf­ührer des seit 25 Jahren bestehende­n LPV Ebersberg, gab in seinem Vortrag alle wichtigen Informatio­nen über den Sinn eines Landschaft­spflegever­bands, die dort vertretene­n Gruppierun­gen und dessen Finanzieru­ng. In Bayern wurde der erste LPV 1985 ins Leben gerufen, im Laufe der Jahre gab es zahlreiche Neugründun­gen, doch es gäbe noch einige weiße Flecken auf der Landkarte, wie den Landkreis Landsberg.

Beim LPV handle es sich um einen freiwillig­en Zusammensc­hluss von Landwirten, Naturschut­zverbänden und Kommunalpo­litikern, die gemeinsam naturnahe Landschaft­sräume erhalten oder neu schaffen wollen. Das Zusammenwi­rken einer gleichbere­chtigten „Drittelpar­ität“als ausgewogen­e Konstrukti­on schaffe Vertrauen und fördere den praktische­n Erfolg der Arbeit. Die Vorteile für die Landwirtsc­haft seien ein Zusatzeink­ommen durch Landschaft­spflegearb­eiten und direkte Mitsprache. Die Finanzieru­ng ergebe sich aus Mitgliedsb­eiträgen der Gemeinden, des Landkreise­s, von Vereinen und Verbänden und aus staatliche­n Zuschüssen.

Gerhard Däubler von der Unteren Naturschut­zbehörde im Landratsam­t gab einen Überblick über den Umfang der laufenden Pflegemaßn­ahmen und die Schwerpunk­tgebiete im Landkreis. Er würde die Gründung eines LPV sehr begrüßen, ebenso wie sein Kollege Rainer Fuß, sagte er. Auf Nachfrage eines Besuchers aus dem Landkreis Weilheim-Schongau, ob es mit der Gründung so lange dauern werde wie dort, erklärte Josef Rüegg, wenn die Gemeinden dabei seien und die Finanzieru­ng gesichert sei, könnte es schnell gehen.

Franz Lenz, Kreisobman­n und Vorstandsm­itglied des LPV Ebersberg, sieht sich auch als Vermittler zwischen Landwirtsc­haft und Naturschut­zbehörde und ermunterte zur Gründung eines LPVs im Landkreis. Die Meinung aller Anwesenden war nun gefragt, es meldete sich auch ein Skeptiker, den aber das Plädoyer von Josef Rüegg zu überzeugen schien. Die Junglandwi­rte äußerten sich ebenfalls positiv. Auch Hermann Dempfle vom Bund Deutscher Milchviehh­alter sprach sich für eine Verbandsgr­ündung aus. Kreisbäuer­in Rita Behl sprach von einem positiven Signal, das von der Landwirtsc­haft ausgehe, und bat um Abstimmung, bei der niemand gegen die Gründung votierte. Johann Drexl, der Kreisobman­n des Bauernverb­ands, will weitere Schritte zur Gründung eines LPV unternehme­n.

Eine direkte Mitsprache ist ein Vorteil

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Foto: Hertha Grabmaier Sie alle wollen an einem Stang ziehen. Von links Gabriele Triebel, Johann Drexl, Gerhard Däubler, Rainer Fuß, Josef Rüegg, Franz Lenz, Rita Behl und Michael Kießling.

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