Das hat die Handball-WM bewirkt
TSV-Chef berichtet von seiner Erfahrung
Landsberg Ende Januar stand es fest: Dänemark ist Handball-Weltmeister. Deutschland musste sich im Spiel um Platz drei gegen Frankreich geschlagen geben. Seit der WM ist gut ein Monat vergangen, in dem sich bei den Landsberger Handballern einiges getan hat.
„In der Altersgruppe der Fünfbis Achtjährigen haben wir seit der WM ungefähr 20 Kinder mehr“, berichtet Roland Neumeyer, Handball-Abteilungsleiter beim TSV Landsberg. „Das ist viel. Davor waren sieben bis acht Kinder im Training. Jetzt ist die Halle gut gefüllt.“Dass so viele Mädchen und Jungs in die Sportart hineinschnuppern, könnte durchaus ein Effekt der WM sein, meint Neumeyer. „Wenn die Eltern die WM im Fernsehen sehen, melden sie ihre Kinder vielleicht an.“
Auch nach der Europameisterschaft vor drei Jahren hätten ein paar Kinder mehr mit dem Handballspielen angefangen, erzählt der Abteilungsleiter. So viele wie jetzt seien es aber nicht gewesen. „Jetzt müssen wir abwarten, ob die Kinder weitermachen. Wenn zehn bleiben, wäre das schon ein großer Erfolg.“
Die Kinder seien alle direkt nach Ende der Weltmeisterschaft gekommen, sagt Neumeyer. Inzwischen sei der Zuwachs wieder abgeflacht. In den höheren JugendKlassen sind keine neuen Spieler dazugekommen. „Da ist es schwieriger, die meisten machen dann schon einen Sport.“
Um auf die Sportart aufmerksam zu machen, bietet der TSV Landsberg schon seit mehr als acht Jahren Handballturniere in Schulen für Zweit- und Drittklässler an. Jetzt hat die Abteilung Handball des TSV auch Kindergärten angeschrieben, in denen Sportstunden organisiert werden sollen. „Das ist dann aber kein spezielles Handballtraining. Wir würden einfach verschiedene sportliche Übungen mit den Kindern machen.“
Demnächst sollen die ersten Termine mit den Kindergärten vereinbart werden. „Das wollen wir in Zukunft auch weiter intensiv verfolgen“, erzählt Neumeyer.
Der Abteilungsleiter glaubt, dass seit der Weltmeisterschaft allgemein mehr Interesse an Handball besteht. Beim Spiel der Landsberger gegen Fürstenfeldbruck waren jedenfalls viele Zuschauer anwesend, sagt Neumeyer. „Im Fernsehen wurde viel übertragen und es wird oft darüber gesprochen, wie toll die WM war.“Auch Fußballer seien begeistert gewesen, wie fair und sportlich die Handballspiele verliefen. „Ich glaube, die WM hat für viele andere Sportler gezeigt, wie es ablaufen könnte“, sagt Neumeyer. (halln/Archivfoto: