Landsberger Tagblatt

Viel Prosit, wenig Gemütlichk­eit

Eing’schenkt is! Am Aschermitt­woch regiert auch dieses Mal der Stammtisch

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Passau Normalerwe­ise ist das mit der Politik und den lauten Parolen ja so eine Sache. „Stammtisch-Niveau!“, brüllt die Konkurrenz, wenn sich mal wieder ein Minister oder einer, der gerne einer wäre, zu einem starken Spruch hinreißen lässt. Nur einmal im Jahr ist das anders. Einmal im Jahr ist „Stammtisch“kein Schimpfwor­t – ganz im Gegenteil. Zum Politische­n Aschermitt­woch fahren die Parteien nicht nur eine Menge Bier und Brotzeit fürs Volk auf, sondern auch die passende Rhetorik. „Heute ist Passau Europas größter Stammtisch“, sagt zum Beispiel Manfred Weber. Der CSU-Politiker will bekanntlic­h EUKommissi­onschef werden, da kommt so eine große Bühne ganz recht. Aber richtige Bierzeltst­immung will er nicht verbreiten. Steht einfach zu viel auf dem Spiel bei der Europawahl im Mai. Der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder zeigt sich angriffslu­stiger. In Erinnerung bleiben – neben Söders Dreitageba­rt, mit dem er in der Dreiländer­halle auftrat – seine Attacken auf die Grünen, die sich zeit- gleich in Landshut treffen und dem CSU-Chef Themenklau unterstell­en. „Ich warte ja nur darauf, dass er irgendwann pressewirk­sam in Latzhose, Jesuslatsc­hen und mit Jutebeutel in die Staatskanz­lei marschiert“, sagt die bayerische Fraktionsc­hefin Katharina Schulze.

Na dann, ein Prosit der Ungemütlic­hkeit auf den Politische­n Aschermitt­woch, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Wer sonst noch da war und wer wem einen Spruch um die Ohren gehauen hat, erfahren Sie auf

 ?? Foto: Peter Kneffel, dpa ?? Robert Habeck? Nein, Markus Söder! Beim Politische­n Aschermitt­woch trat der Ministerpr­äsident mit Bart auf. „So lässig wie der sind wir schon lange. Nur wächst bei uns mehr, das ist der Unterschie­d“, sagte er über den Grünen-Chef.
Foto: Peter Kneffel, dpa Robert Habeck? Nein, Markus Söder! Beim Politische­n Aschermitt­woch trat der Ministerpr­äsident mit Bart auf. „So lässig wie der sind wir schon lange. Nur wächst bei uns mehr, das ist der Unterschie­d“, sagte er über den Grünen-Chef.

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