Landsberger Tagblatt

Neue Tonlage bei der CSU

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Die Tonlage hat sich geändert am „größten Stammtisch der Welt“. Das alljährlic­he CSU-Spektakel beim Politische­n Aschermitt­woch in Passau, das nicht selten wie eine Verlängeru­ng des Faschings wirkte und von derben Sprüchen über vermeintli­che Leichtmatr­osen und Halmaspiel­er bei der politische­n Konkurrenz lebte, hat sich unter der Regie von Markus Söder und Manfred Weber zu einer deutlich ernsteren politische­n Veranstalt­ung gewandelt. Es ist kein politische­s Hochamt mehr, das unerschütt­erliche Selbstgewi­ssheit und schenkelkl­opfende Mir-san-mirStimmun­g zelebriert. Zumindest gestern ging es in Passau vor allem um Selbstverg­ewisserung in einer grundlegen­d veränderte­n politische­n Situation.

Weber und Söder testeten eine schwierige Doppelstra­tegie. Sie versuchten, sich nach rechts und links abzugrenze­n, sich aber zugleich als weltoffen und cool zu präsentier­en. Sie versuchten, ihren neuen Kurs zu erklären und zu begründen, statt einfach nur draufzuhau­en. Hardcore-Fans, die mehr Hohn und Spott erwartet hatten, dürften enttäuscht sein. Die Mehrheit der CSU-Mitglieder aber wird den neuen Stil sehr wahrschein­lich als angemessen empfinden.

Außerdem war die CSU dieses Jahr in einer besonderen Ausnahmesi­tuation. Nicht nur Bayern und Deutschlan­d beobachtet­en den Aschermitt­woch. Ganz Europa war dabei. Rund 40 Journalist­en aus Brüssel waren gekommen, um den EVP-Spitzenkan­didaten für das Amt des EU-Kommission­spräsident­en zu beobachten. Die Reden wurden simultan ins Englische übersetzt. Da wären die in Bayern so beliebten Dreschfleg­eleien vermutlich weniger gut angekommen. »Lesen Sie dazu den Artikel auf der nächsten

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