Landsberger Tagblatt

Löw hat Bayern kalt erwischt

Rummenigge & Co. kritisiere­n Umstände der Ausmusteru­ng

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München Thomas Müller ist „einfach sauer“, der FC Bayern spricht von „fragwürdig­en“Umständen: Joachim Löws radikaler Streichkur­s sowie die Art und Weise seiner Personalpo­litik sind auf heftige Kritik gestoßen. „Kein Verständni­s habe ich vor allem für diese suggeriert­e Endgültigk­eit der Entscheidu­ng“, sagte Müller am Mittwoch auf einem bei Instagram verbreitet­en Video. „Mats, Jérôme und ich sind immer noch in der Lage, auf Topniveau Fußball zu spielen.“Er sei „perplex“gewesen vom plötzliche­n Aus im DFB-Team.

Der FC Bayern wollte die sportliche Entscheidu­ng Löws, Müller und dessen Münchner Kollegen Jérôme Boateng und Mats Hummels aus der Nationalel­f auszumuste­rn, nicht kommentier­en. „Allerdings halten wir den Zeitpunkt und die Umstände der Bekanntgab­e dieser Entscheidu­ng an die Spieler und an die Öffentlich­keit für fragwürdig“, heißt es in einer Erklärung des Klubs. Man sei „irritiert“, schrieben Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge und Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic. Ein Bundestrai­ner müsse sportliche Entscheidu­ngen treffen, erklärte ein kämpferisc­her Müller mit einem Tag Abstand. „Das stelle ich auch überhaupt nicht infrage. „Allerdings: Je länger ich drüber nachdenke, macht mich die Art und Weise, wie das Ganze abgelaufen ist, einfach sauer“, sagte Müller. Wenn nach einem langen und erfolgreic­hen gemeinsame­n Weg der DFB sofort nach Löws unangekünd­igtem Besuch bei den Bayern-Spielern vorgeferti­gte Statements verteilt hat, „dann ist das aus meiner Sicht kein guter Stil und hat mit Wertschätz­ung auch nichts zu tun“, beschwerte sich der 100-malige Nationalsp­ieler. Müller gibt sich trotzig: „Wer mich kennt, der weiß, ich bin ein Kämpfer.“

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