Und immer wieder die Insekten
Der Landkreis will bienenfreundlich sein, bei Radwegen gibt es aber auch Konflikte
Landsberg Und immer wieder geht es um Bienen und andere Insekten – jetzt auch wieder in der Sitzung des Kreisausschusses. Denn ab diesem Jahr will der Landkreis die Mäharbeiten an den Rändern der Kreisstraße bienenfreundlicher gestalten, wie Tiefbau-Chef Johannes Ried erklärte. Allerdings läuft das nicht ganz so wie geplant.
Eigentlich hätte der Landkreis in diesem Jahr nämlich seinen Fuhrund Maschinenpark umrüsten wollen, um diese Pflegearbeiten mit eigenen Geräten und Personal auszuführen. Allerdings: Die neue Mähtechnik, mit der das Mähgut künftig nicht mehr liegen bleiben, sondern abgesaugt oder zusammengerecht werden soll, sei so kurzfristig nicht lieferbar. Heuer muss der Landkreis deshalb noch einmal die Pflegearbeiten an Dienstleister abgeben. Die Ausschreibung erbrachte zwei verwertbare Angebote, die günstigere Offerte mit knapp 270 000 Euro (geschätzt worden waren vom Landratsamt 240 000 Euro) soll den Auftrag bekommen.
Das neue insektenfreundliche Pflegekonzept sieht vor, dass der Bewuchs entlang der Kreisstraßen nicht mehr gemulcht und liegen gelassen werden soll. Wird das Pflanzenmaterial abgefahren, wird der Boden mit der Zeit nährstoffärmer, was zu einer größeren Vielfalt an Pflanzen und Tieren führen soll.
„Intensivflächen“in einem Abstand von bis zu zwei Metern zur Fahrbahn sollen laut Ried zweimal im Jahr gemäht und abgesaugt werden. Extensivflächen wie darüber hinaus reichende Böschungen sollen nur einmal im Jahr mit Balkenmähern bearbeitet werden. Die Mitarbeiter rechen das Mähgut dann zusammen und fahren es ab.
Zuvor war es im Kreisausschuss wieder um die Radwege gegangen. Das Gremium beschloss eine Zuschussrichtlinie, nach welcher der Landkreis sich auch an den Kosten für den Bau und die Verbesserung von Radwegen anderer Baulastträger (zum Beispiel die Gemeinden, nicht jedoch von Staat und Bund) beteiligt. Pro Maßnahme würde der Landkreis demnach bis zu 50000 Euro zuschießen oder je nach Höhe der Kosten zehn bis 20 Prozent. Der Landkreis könnte für seinen Anteil wiederum eine 40-prozentige Förderung durch den Erholungsgebieteverein Augsburg (EVA) erhalten, erklärte Rainer Mahl, der Leiter des Sachgebiets Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung.
Mahl zählte auch eine Reihe geplanter Radwegebauten auf: Kaufering–Landsberg, Kaufering–Epfenhausen, Epfenhausen–Weil, Asch– Seestall, Kaltenberg–Walleshausen, Pflugdorf–Issing, die Anbindung an die Firma Delo in Schöffelding, Scheuring–Zollhaus und Geltendorf–Kaltenberg. Woran die Ausführung am häufigsten scheitere, wollte Renate Standfest (GAL) wissen. „Oft entsteht sofort ein Spannungsverhältnis mit dem Naturschutz oder mit der Jagd“, berichtete Andreas Graf, der Leiter der Abteilung Gemeinden, Kreisentwicklung und Kreisseniorenheime.
Der Landsberger Oberbürgermeister Mathias Neuner (CSU) kennt das Spannungsfeld zwischen Radeln und Insektenschutz ebenfalls spätestens seit der Bürgerversammlung. Der Botaniker Dr. Andreas Fleischmann wies dabei darauf hin, dass durch die Asphaltierung des bisherigen Weges Wildbienenarten der Lebensraum genommen werde. Neuner bat das Landratsamt um Unterstützung für die Asphaltierung. Zwar könnte auch eine alternative Route geprüft werden, doch diese würde das Vorhaben um mindestens fünf Jahre verzögern, unter anderem, weil sie die Bahnstrecke unterqueren müsste, erläuterte Neuner.
Redaktion Landsberg von 10 bis 17 Uhr: Sekretariat: Manuela Matzer-Kernich
(0 81 91) 3 26-2 00 (0 81 91) 3 26-2 30 Telefax:
Redaktion:
(08191) 326-220 Alexandra Lutzenberger (08191) 326-215 Margit Messelhäuser (08191) 326-213 Stephanie Millonig (08191) 326-222 Gerald Modlinger (08191) 326-211 Christian Mühlhause (08191) 326-212 Dominic Wimmer (08191) 326-214 Thomas Wunder
E-Mail: redaktion@landsberger-tagblatt.de Internet: www.landsberger-tagblatt.de Facebook: facebook.com/landsbergertagblatt Redaktion Dießen:
Telefon: Dieter Schöndorfer (0 88 07) 92 40 26 Telefax: (0 88 07) 92 40 10