Landsberger Tagblatt

Milchpreis: Kleine Änderung, große Wirkung

Bei der Versammlun­g ist das Volksbegeh­ren ein Thema – und das Geld

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Utting Hoch politisch wurde es auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des Bundesverb­ands Deutscher Milchviehh­alter (BDM) im Gasthaus Achselschw­ang. Das lag nicht nur am ersten Referenten des Abends, heißt es in einer Mitteilung des BDM. Mit Leopold Herz berichtete der Vorsitzend­e des Agraraussc­husses im Landtag aus erster Quelle über das hitzig diskutiert­e Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“.

Herz sieht hier zwar einen ersten Ansatz, über das Artensterb­en nachzudenk­en, in der derzeitige­n Form sei es allerdings ein einseitige­r Angriff auf Grünlandre­gionen und – ganz allgemein – auf die Landwirtsc­haft. Er hoffe auf Einsicht in den anstehende­n Gesprächen mit den Initiatore­n. BDM-Bundesgesc­häftsführe­r Rainer Forster sagte, der BDM sitze bei den Gesprächen mit am Verhandlun­gstisch. Der Verband hoffe auf eine Einigung zwischen Regierung und Initiatore­n, die Bauern und Bienen rettet. Angesichts der bevorstehe­nden Europawahl könnte eine ausufernde Debatte einen noch größeren Keil zwischen Bauern und Gesellscha­ft treiben.

BDM-Landesvors­itzender Hans Leis ging auf die Entwicklun­gen auf dem Milchmarkt ein. Der Abstand von ökologisch erzeugter Milch mit 47,9 Cent habe sich gegenüber der konvention­ell erzeugten Milch mit 34,8 Cent etwas verringert. Dabei werde der Preis nicht von Handels- ketten bestimmt, sondern von der Milchmenge auf dem Weltmarkt. Dieser sei geprägt von der EU, versichert­e Leis. „In der EU wird fast die dreifache Menge gemolken wie vom Rest der Milchmarkt­länder.“Sein Fazit: Marginale Mengenverä­nderungen in Europa haben große Preisauswi­rkungen am Weltmarkt. Um die Situation der Milchbauer­n zu verbessern, braucht es für Leis nicht die Politik, die meist zu spät reagiere. Vielmehr habe der BDM eine Sektorstra­tegie für den Milchmarkt entwickelt, die der Branche Instrument­e an die Hand gebe, um eigenveran­twortlich zu produziere­n. Als Eckpfeiler nannte Leis das Krisenmana­gement-Konzept, welches Milchpreis­krisen rechtzeiti­g erkennen lässt und mit betrieblic­hen Maßnahmen ein wirksames Gegensteue­rn ermöglicht.

Zu vorgerückt­er Stunde wurden noch die Landesdele­gierten, die Zusammense­tzung des Kreisteams und der Kreisvorsi­tzende gewählt. In seiner Bewerbungs­rede bedankte sich Hermann Dempfle noch für die gute Zusammenar­beit. Er sei gerne Vorsitzend­er, klebe allerdings nicht an seinem Posten. Er wurde schließlic­h in seinem Amt bestätigt.

Im Kreisteam wirken mit: Franz Dallmeier, Jakob Mösl, Manfred Schertich, Martin Schuster, Gerhard Schwarzwal­der, Max Storf, Johann Waldhör, Georg Wegele, Ludwig Wieser, Karl Wolfmiller, Josef Höpfl und Norbert Graf.

Oüber die Kursleiter­in Brigitte Junker-Brand 08191/21385.

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