Landsberger Tagblatt

Warum die Rechtferti­gung vor Gott so wichtig ist

In dem neuen Buch von Pfarrer Hermann Wohlgschaf­t aus Kaufering geht es diesmal um das Letzte Gericht

- VON ROMI LÖBHARD

Kaufering Worin besteht das Wesen von Schuld, und wie notwendig sind die Gewissensb­ildung, die Freiheit des Willens, Reue, Wiedergutm­achung und Vergebung? Mit diesen Fragen beschäftig­t sich der in Kaufering lebende, pensionier­te Pfarrer Hermann Wohlgschaf­t in seinem neuen Buch, das gerade im Echter Verlag erschienen ist und den Titel trägt: „Schuld und Versöhnung – Das Letzte Gericht und die größere Hoffnung“.

Der Geistliche begründet in seinem Werk die Notwendigk­eit eines „Letzten Gerichts“. Dieses versteht er als endgültige Ausrichtun­g der Menschen auf Gott und als Voraussetz­ung für eine ewige, unvergängl­iche Liebe. Dieses Gericht sei also, so Wohlgschaf­t, zugleich die Voraussetz­ung für eine „Neue Schöpfung“, in für uns Irdische nicht fassbare Sphären.

Auf knapp 200 Seiten – Anmerkunge­n und Personenre­gister eingeschlo­ssen – beleuchtet Wohlgschaf­t zunächst den Schuldbegr­iff von verschiede­nen Seiten. Dabei setzt er sich auch mit unterschie­dlichen Standpunkt­en auseinande­r. So befasst er sich in einem Kapitel damit, wie der Psychoanal­ytiker Sigmund Freud das Thema Gewissen bewertet und wie es in der neueren Theologie eingestuft wird. Dabei bringt der Autor historisch­e Ereignisse ins Spiel, beispielsw­eise den Widerstand gegen Hitler. Aus einem „schlechten Gewissen“heraus sollte Reue und möglicherw­eise Wiedergutm­achung entstehen, sagt er. Dabei unterschei­det Wohlgschaf­t zwi- schen „echter Reue“und religiöser Verblendun­g. Auch sei „Versöhnung“nicht immer sofort ein Bedürfnis. Zuweilen sei auch Rache im Spiel, erläutert der Autor in seinem Werk unter anderem.

Und das Letzte Gericht, bedeutet das für schwere Sünder ewige Verdammnis als Strafgeric­ht Gottes? Wohlgschaf­t meint nein, denn Gott sei Gnade und universale Versöhnung. Oder wie Heinrich Heine auf dem Sterbebett anmerkte, den der Autor in seinem Buch zitiert: „Gott hat mir schon vergeben. Es ist ja sein Geschäft.“

Der 75-jährige Wohlgschaf­t ist seit 1974 Priester in der Diözese Augsburg und war auch einige Jahre Stadtpfarr­er in der Landsberge­r Pfarrei Zu den Heiligen Engeln. Vor seiner Pensionier­ung arbeitete er 13 Jahre als Leiter der Klinikseel­sorge in Günzburg. Wohlfahrt hat bereits mehrere Bücher verfasst, meist zu religiösen Themen. Es hat aber auch ein dreibändig­es Werk über den Schriftste­ller Karl May geschriebe­n.

OInfo Am Donnerstag, 21. März, stellt Dr. Hermann Wohlgschaf­t sein Buch „Schuld und Versöhnung – Das Letzte Gericht und die größere Hoffnung“im Rahmen einer Lesung im Thomas-MorusHaus in Kaufering ab 19.30 Uhr vor.

 ??  ??
 ?? Foto: Echter Verlag ?? Pfarrer Hermann Wohlgschaf­t hat ein Buch über das „Letzte Gericht“geschriebe­n.
Foto: Echter Verlag Pfarrer Hermann Wohlgschaf­t hat ein Buch über das „Letzte Gericht“geschriebe­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany