Defensive ist der Schlüssel
FCA will in Leipzig kompakt auftreten
Augsburg Für den Angriff des FC Augsburg steht am heutigen Samstag (15.30 Uhr) in Leipzig eine Nagelprobe an. Gerade mal 20 Gegentore kassierte RB in bislang 24 Ligaspielen. Torwart Peter Gulacsi blieb sogar elf Mal zu Null – beides sind Top-Werte in der Liga. Manuel Baum, Trainer des FC Augsburg, will sich davon nicht beeindrucken lassen: „Wir sind gegen jeden Gegner in der Lage, Torchancen herauszuspielen.“Wichtiger sei auch beim FCA die Defensive: „Wir müssen stabil stehen.“Dabei sollte der FC Augsburg auch die Verteidiger der Sachsen im Blick haben: Schon acht Tore gehen auf deren Konto, alleine in der Rückrunde haben RB-Verteidiger schon sechsmal getroffen.
Die Augsburger Defensive hingegen München Joachim Löw hat sein DFB-Urteil über Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller gesprochen – und Niko Kovac muss beim FC Bayern nun möglichst geschickt mit dem Promi-Trio umgehen. Vor dem K.-o.-Kracher in der Champions League gegen den FC Liverpool kann der Bayern-Coach die Generalprobe gegen den VfL Wolfsburg, bei der der Serienmeister den Titelrivalen Borussia Dortmund erstmals nach 161 Tagen wieder an der Tabellenspitze ablösen könnte, freilich nicht in ein Boateng-Hummels-Müller-Spiel umwidmen.
Es geht ums große Ganze. „Ich bin überzeugt, dass Jérôme, Mats und Thomas mit Leistung vorangehen werden“, erklärte Niko Kovac. Alle Augen und TV-Kameras werden am heutigen Samstag (15.30 Uhr) in der ausverkauften Münchner Arena auf die Weltmeister von 2014 gerichtet sein, die der Bundestrainer in dieser Woche auf einen Schlag zu Ex-Nationalspielern degradiert hat.
Aber wen lässt Kovac gegen Wolfsburg ran? Einen, zwei – oder alle drei? „Es ist ein schmaler Grat“,
Die Bayern-Bosse beklagen nach Löws Bannstrahl „Unruhe im Klub“. Und das vor der möglichen Rückkehr an die Bundesliga-Spitze und dem Heimspiel gegen den FC Liverpool
sagte Kovac allgemein zur kniffligen Personalauswahl für das „wichtige Spiel“gegen die gerade auswärts sehr starken Wolfsburger. Nur noch zwei Törchen liegen die Bayern vor dem 25. Spieltag hinter dem punktgleichen BVB zurück.
„Wir haben eine gute Serie, und die wollen wir fortsetzen“, kündigte Kovac an. Der Kroate, der die teilweise wilde Rotation der ersten Saisonphase abgeschafft hat, muss abwägen zwischen einer Belohnung der 5:1-Sieger von Mönchengladbach und Vorkehrungen für den Königsklassen-Kracher gegen Liverpool. „Ich möchte allen, die gegen Gladbach so gut waren, die Möglichkeit geben, weiter so gut zu performen“, erklärte Kovac. Er sagte aber auch: „Wir müssen Liverpool im Auge haben.“
Da ist Müller gesperrt, genauso wie Joshua Kimmich. Der Nationalspieler könnte darum schon gegen Wolfsburg durch Rafinha ersetzt werden, dem vor dem AchtelfinalErnstfall gegen Liverpool weitere Spielpraxis guttäte. Fest steht: Löw würde garantiert zum Münchner Prügelknaben werden, wenn die Bayern genau jetzt aus der Erfolgs- spur geraten. Das lassen die Reaktionen der Münchner Bosse nach der Ausbootung von Boateng, Hummels und Müller aus der Nationalelf erahnen. „Für uns ist der Zeitpunkt nicht gut, gerade jetzt vor einer ganz wichtigen Woche mit Wolfsburg am Samstag, dem Höhepunkt gegen Liverpool und dem Spiel gegen Mainz. Das bringt ein Stück Unruhe in den Klub“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in einem ZDF-Interview.
Dabei fügt sich Löws radikaler Personalschnitt sportlich durchaus in das Bild der Umbruch-Bayern. Auch beim Rekordmeister haben Boateng (30), Hummels (30) und Müller (29) den Status der Unantastbarkeit eingebüßt. Kovac kitzelt die Verlierer der Woche: „Die Gegenwart und Zukunft kann man beeinflussen – und die heißt Bayern München.“
Ein anderer Oldie, dessen Bayern-Zukunft mit dem schon verkündeten Abschied am Saisonende längst besiegelt ist, kann die Gegenwart auch in der bevorstehenden Liverpool-Woche nicht in seinem Sinne prägen. Arjen Robben, der wegen diverser Verletzungen seit Ende November pausieren muss, hat in dieser Woche eine Wadenblessur erlitten. Laut handelt es sich um einen Faserriss.
Neu im Verwaltungsrat
Bild (dpa)
hatten. Deren Rache-Strategie folgt in solchen Fällen immer nach dem gleichen Prinzip. Die Entscheidung inhaltlich zu respektieren – andernfalls sähe es aus, als wäre man beleidigt – dafür umso heftiger die Form zu beklagen. Es geht vordergründig um Stilfragen.
Hätte sich Löw nicht ordentlich anmelden können, statt einfach vorbeizuschneien? Warum musste er persönlich erscheinen und dann auch noch mit Verstärkung. Hätte nicht auch eine SMS genügt oder ein einleitender Mensch-ärgereAbend mit den Dreien, aus dem sich dann geschmeidig auf deren Abschied hätte überleiten lassen? Und riecht die Aktion nicht nach einem Störmanöver zugunsten der Dortmunder? Dem Bundestrainer bleibt nun nichts mehr, als dem FC Bayern die Daumen zu drücken. Wehe sie verlieren, angeführt von drei orientierungslosen Ex-Nationalspielern gegen Wolfsburg, dann bricht die Antike über Löw herein.