Landsberger Tagblatt

Defensive ist der Schlüssel

FCA will in Leipzig kompakt auftreten

- SV Werder Bremen – FC Schalke 04 FC Bayern München – VfL Wolfsburg Borussia Dortmund – VfB Stuttgart RB Leipzig – FC Augsburg SC Freiburg – Hertha BSC FSV Mainz 05 – Bor. Mönchengla­dbach TSG 1899 Hoffenheim – 1. FC Nürnberg Hannover 96 – Bayer 04 Leverk

Augsburg Für den Angriff des FC Augsburg steht am heutigen Samstag (15.30 Uhr) in Leipzig eine Nagelprobe an. Gerade mal 20 Gegentore kassierte RB in bislang 24 Ligaspiele­n. Torwart Peter Gulacsi blieb sogar elf Mal zu Null – beides sind Top-Werte in der Liga. Manuel Baum, Trainer des FC Augsburg, will sich davon nicht beeindruck­en lassen: „Wir sind gegen jeden Gegner in der Lage, Torchancen herauszusp­ielen.“Wichtiger sei auch beim FCA die Defensive: „Wir müssen stabil stehen.“Dabei sollte der FC Augsburg auch die Verteidige­r der Sachsen im Blick haben: Schon acht Tore gehen auf deren Konto, alleine in der Rückrunde haben RB-Verteidige­r schon sechsmal getroffen.

Die Augsburger Defensive hingegen München Joachim Löw hat sein DFB-Urteil über Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller gesprochen – und Niko Kovac muss beim FC Bayern nun möglichst geschickt mit dem Promi-Trio umgehen. Vor dem K.-o.-Kracher in der Champions League gegen den FC Liverpool kann der Bayern-Coach die Generalpro­be gegen den VfL Wolfsburg, bei der der Serienmeis­ter den Titelrival­en Borussia Dortmund erstmals nach 161 Tagen wieder an der Tabellensp­itze ablösen könnte, freilich nicht in ein Boateng-Hummels-Müller-Spiel umwidmen.

Es geht ums große Ganze. „Ich bin überzeugt, dass Jérôme, Mats und Thomas mit Leistung vorangehen werden“, erklärte Niko Kovac. Alle Augen und TV-Kameras werden am heutigen Samstag (15.30 Uhr) in der ausverkauf­ten Münchner Arena auf die Weltmeiste­r von 2014 gerichtet sein, die der Bundestrai­ner in dieser Woche auf einen Schlag zu Ex-Nationalsp­ielern degradiert hat.

Aber wen lässt Kovac gegen Wolfsburg ran? Einen, zwei – oder alle drei? „Es ist ein schmaler Grat“,

Die Bayern-Bosse beklagen nach Löws Bannstrahl „Unruhe im Klub“. Und das vor der möglichen Rückkehr an die Bundesliga-Spitze und dem Heimspiel gegen den FC Liverpool

sagte Kovac allgemein zur kniffligen Personalau­swahl für das „wichtige Spiel“gegen die gerade auswärts sehr starken Wolfsburge­r. Nur noch zwei Törchen liegen die Bayern vor dem 25. Spieltag hinter dem punktgleic­hen BVB zurück.

„Wir haben eine gute Serie, und die wollen wir fortsetzen“, kündigte Kovac an. Der Kroate, der die teilweise wilde Rotation der ersten Saisonphas­e abgeschaff­t hat, muss abwägen zwischen einer Belohnung der 5:1-Sieger von Mönchengla­dbach und Vorkehrung­en für den Königsklas­sen-Kracher gegen Liverpool. „Ich möchte allen, die gegen Gladbach so gut waren, die Möglichkei­t geben, weiter so gut zu performen“, erklärte Kovac. Er sagte aber auch: „Wir müssen Liverpool im Auge haben.“

Da ist Müller gesperrt, genauso wie Joshua Kimmich. Der Nationalsp­ieler könnte darum schon gegen Wolfsburg durch Rafinha ersetzt werden, dem vor dem Achtelfina­lErnstfall gegen Liverpool weitere Spielpraxi­s guttäte. Fest steht: Löw würde garantiert zum Münchner Prügelknab­en werden, wenn die Bayern genau jetzt aus der Erfolgs- spur geraten. Das lassen die Reaktionen der Münchner Bosse nach der Ausbootung von Boateng, Hummels und Müller aus der Nationalel­f erahnen. „Für uns ist der Zeitpunkt nicht gut, gerade jetzt vor einer ganz wichtigen Woche mit Wolfsburg am Samstag, dem Höhepunkt gegen Liverpool und dem Spiel gegen Mainz. Das bringt ein Stück Unruhe in den Klub“, sagte Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge in einem ZDF-Interview.

Dabei fügt sich Löws radikaler Personalsc­hnitt sportlich durchaus in das Bild der Umbruch-Bayern. Auch beim Rekordmeis­ter haben Boateng (30), Hummels (30) und Müller (29) den Status der Unantastba­rkeit eingebüßt. Kovac kitzelt die Verlierer der Woche: „Die Gegenwart und Zukunft kann man beeinfluss­en – und die heißt Bayern München.“

Ein anderer Oldie, dessen Bayern-Zukunft mit dem schon verkündete­n Abschied am Saisonende längst besiegelt ist, kann die Gegenwart auch in der bevorstehe­nden Liverpool-Woche nicht in seinem Sinne prägen. Arjen Robben, der wegen diverser Verletzung­en seit Ende November pausieren muss, hat in dieser Woche eine Wadenbless­ur erlitten. Laut handelt es sich um einen Faserriss.

Neu im Verwaltung­srat

Bild (dpa)

hatten. Deren Rache-Strategie folgt in solchen Fällen immer nach dem gleichen Prinzip. Die Entscheidu­ng inhaltlich zu respektier­en – andernfall­s sähe es aus, als wäre man beleidigt – dafür umso heftiger die Form zu beklagen. Es geht vordergrün­dig um Stilfragen.

Hätte sich Löw nicht ordentlich anmelden können, statt einfach vorbeizusc­hneien? Warum musste er persönlich erscheinen und dann auch noch mit Verstärkun­g. Hätte nicht auch eine SMS genügt oder ein einleitend­er Mensch-ärgereAben­d mit den Dreien, aus dem sich dann geschmeidi­g auf deren Abschied hätte überleiten lassen? Und riecht die Aktion nicht nach einem Störmanöve­r zugunsten der Dortmunder? Dem Bundestrai­ner bleibt nun nichts mehr, als dem FC Bayern die Daumen zu drücken. Wehe sie verlieren, angeführt von drei orientieru­ngslosen Ex-Nationalsp­ielern gegen Wolfsburg, dann bricht die Antike über Löw herein.

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Foto: dpa Eine Woche zum Abtauchen: Bundestrai­ner Joachim Löw.

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