Bestattungen unter einem Baum?
Friedhof In Rott gibt es einige Anfragen von Interessenten zu dieser Begräbnisform
Rott Bürgermeister Quirin Krötz hat in der vergangenen Sitzung des Gemeinderats Rott angeregt, Bestattungen unter einem Baum zuzulassen. Dies ist auch anonym möglich. Die Nachfrage sei da, sagte Krötz. Im Rahmen des Baus der Aussegnungshalle müssen zwar einige Bäume weichen, der Rathauschef will aber so viele wie möglich erhalten. Eventuell könne einer von ihnen für die neue Bestattungsform verwendet werden, sagte er.
Thema war im Gemeinderat auch die Planung zu der vorgesehenen Aussegnungshalle neben der Kirche der Pfarrei Heilige Familie. Zur Abstimmung standen zwei Vorschläge. Zum einen die des beauftragten Ingenieurbüros Schenk&Lang aus Lengenfeld, zum anderen die kleineren Varianten des Gemeinderats Stephan Rupp. Dessen Vorschläge bieten Raum für maximal 40 Personen. Schenk hat in seiner Version maximal 60 Personen vorgesehen. Wie Bürgermeister Krötz sagte, seien Rupps Varianten statisch so nicht durchführbar. Der Kostenunterschied sei zudem gering: 220000 Euro würde die große, 190000 die kleinere Ausführung kosten.
„Es gibt immer mehr Bestattungen, die nicht in der Kirche stattfinden“, sprach sich Zweiter Bürgermeister Fritz Schneider für die große Lösung aus. Mit neun zu drei Stimmen entschied sich der Rat für den Vorschlag des Ingenieurbüros aus Lengenfeld.
Ebenso votierte der Gemeinderat für ein flachgeneigtes Dach, das Satteldach ist damit aus dem Rennen. Auch erschien einigen Räten die zwei Meter hohe Mauer an der Aussegnungshalle als zu hoch. Die Planung wurde auf 1,80 Meter reduziert. Neben der Halle wird sich im Norden ein WC und im Süden ein Sargraum befinden. Auf die Urnenwand, die neben diesem errichtet werden könnte, wird vorerst verzichtet. Momentan sei kein Bedarf da, so Krötz. Erst 2018 hat die Gemeinde 27 Urnenkammern im Erdreich anlegen lassen. Insgesamt stehen derzeit 29 freie Urnenkammern zur Verfügung.
Eine Heizung für die Halle ist nicht geplant. Angedacht ist eine Sitzheizung in der Polsterauflage. Damit Halle und Friedhof gut angefahren werden können, sind nördlich und südlich der Halle zwei Tore vorgesehen. An der Halle ist zudem ein Parkplatz geplant, den auch Kirchenbesucher nutzen können. Die Gemeinde wird mit der Kirche Verhandlungen über eine Kostenbeteiligung führen.
Die Entscheidung über die Fensterform und -anordnung ließ der Rat offen. Über Details könne man später noch beraten, so der Tenor. Das Ingenieurbüro hatte ein Glasfenster in Form eines Engels vorgeschlagen, da das Symbol alle Religionen vereine.