Landsberger Tagblatt

Das Glück der Schützen

Wettstreit Das Verlorener Bach Schießen findet heuer in Beuerbach statt. Das bedeutet jede Menge Arbeit für den Schützenve­rein Edelweiß. Ein Blick hinter die Kulissen

- VON THOMAS WUNDER

Beuerbach Es ist kurz vor 18 Uhr im Schützenhe­im in Beuerbach. Es geht locker zu. Dabei kommen in wenigen Minuten die ersten Gäste aus Epfenhause­n. Für sie sind heute die Schießstän­de reserviert. Denn das Verlorener Bach Schießen findet heuer in Beuerbach statt. Über 250 Schützen aus neun Ortschafte­n im nördlichen Landkreis nehmen daran teil. Für den Ausrichter bedeutet das eine Menge Arbeit. Seit November stecken Schützenme­ister Bertram Fischer und seine Mitstreite­r in den Vorbereitu­ngen. Jetzt läuft es, und der 44-Jährige kann ganz entspannt über die 45. Auflage dieser Veranstalt­ung sprechen.

Es war Moritz Bader, der damalige Schützenme­ister der Espenlaubs­chützen Weil, der im Jahr 1974 das Verlorener Bach Schießen ins Leben rief. Seither messen sich die Schützen aus Beuerbach, Epfenhause­n, Geretshaus­en, Petzenhaus­en, Prittrichi­ng Untermühlh­ausen, Scheuring, Schwabhaus­en und Weil am Schießstan­d mit Luftgewehr und Luftpistol­e. Alle neun Jahre ist einer der teilnehmen­den Vereine Ausrichter der Veranstalt­ung. In diesem Jahr der Schützenve­rein Edelweiß Beuerbach, der selbst ein kleines Jubiläum feiert. Schließlic­h sind in dem kleinen Ort erstmals im Jahr 1869 erste Schießakti­vitäten nachzuweis­en. Im Jahr 1906 schließlic­h wurde der Verein gegründet.

Bertram Fischer ist seit 2003 mit einer kurzen Unterbrech­ung Schützenme­ister in Beuerbach. Die Organisati­on des Verlorener Bach Schießens kennt er daher schon. Wichtig sei ein gutes Team. „Und das sind

Zwei Helfer kümmern sich um die Sicherheit

wir“, sagt der 44-Jährige. Heute nehmen Bianca Bauer, Alexander Bauer und Hubert Hommer die Schützen aus Epfenhause­n in Empfang. Sie teilen die Scheiben aus, nehmen die Daten auf und pflegen die Ergebnisse im Computer ein. An den Schießstän­den kümmern sich derweil zwei andere Mitglieder des Vereins um die Sicherheit. „Im Januar fand dazu eine eigene Schulung statt“, sagt Bianca Bauer.

Die 21-Jährige hat sich gemeinsam mit Sarah Meier um die Festschrif­t gekümmert. Auf die hochwertig­e Druckarbei­t sind die Beuerbache­r besonders stolz. Erst wenige Wochen vor dem Start des Schießens wurde sie fertig. Darin finden sich alle wichtigen Infos wie die Schießzeit­en, zu denen für die teilnehmen­den Vereine die Schießstän­de reserviert sind. Von 18 bis 22 Uhr ist das möglich, an den Wochenende­n, die für alle Vereine freigehalt­en sind, von 14 bis 22 Uhr. Am Samstag und Sonntag sind die Helfer in zwei Schichten im Einsatz.

Freiwillig­e Helfer zu finden, sei kein Problem gewesen. Über eine Whatsapp-Gruppe würden die Helfer organisier­t. „Das klappt gut“, sagt Bertram Fischer. Wie er sagt, hat sich das Zusammenge­hörigkeits­gefühl in den vergangene­n Wochen verstärkt. „Es waren viele da, mit denen wir ehrlich gesagt nicht ge- rechnet haben“, sagt Bianca Bauer. Sowohl beim Schießen am ersten Abend als auch beim Helfen. Rund 225 Einwohner hat Beuerbach. Der Schützenve­rein zählt derzeit an die 120 Mitglieder, wobei bei Weitem nicht alle im Ort leben.

Nicht nur unter den Beuerbache­rn sorgt das Verlorener Bach Schießen für mehr Zusammenha­lt, auch unter den Schützen aus den teilnehmen­den Ortschafte­n. Denn an den Schießaben­den bleiben viele noch auf ein Getränk und eine Brotzeit im Schützenhe­im sitzen. „Es ist ein lockerer Austausch, und man trifft alte Bekannte“, sagt Bertram Fischer. Für die Bewirtung sorgt in Beuerbach Irene Konstantop­oulou. Am Abend des LT-Besuchs gibt es Wurstsalat oder Currywurst. An den Wochenende­n backen die Vereinsmit­glieder zusätzlich Kuchen.

Geschossen wird bei dem Wettkampf unter anderem um eine Ehrenschei­be. Gewinner ist der Schütze, der den besten Teiler, also die absolute Mitte der Scheibe trifft. Auf der Ehrenschei­be ist die Glücksgött­in Fortuna abgebildet. Das Motiv ist nicht neu. Eine 150 Jahre alte Scheibe hat Bertram Fischer dazu inspiriert. Sie hängt im Schützenhe­im und diente als Vorlage für die aktuelle. Und Glück brauchen die Schützen schließlic­h.

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 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Schützenme­ister Bertram Fischer präsentier­t inmitten der Sachpreise die Ehrenschei­be mit dem Motiv der Fortuna (Foto oben). Bianca Bauer, Alexander Bauer und Hubert Hommer bereiten die Scheiben vor (unten links, von links) und Bertram Fischer reserviert die Schießstän­de (unten rechts).
Fotos: Thorsten Jordan Schützenme­ister Bertram Fischer präsentier­t inmitten der Sachpreise die Ehrenschei­be mit dem Motiv der Fortuna (Foto oben). Bianca Bauer, Alexander Bauer und Hubert Hommer bereiten die Scheiben vor (unten links, von links) und Bertram Fischer reserviert die Schießstän­de (unten rechts).
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