Landsberger Tagblatt

Es geht um die Milch

Landwirte treffen sich in Peißenberg

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Peißenberg Bei der Mitglieder­versammlun­g der MEG Milch Board in der Region Bayern Süd in Peißenberg hat der Vorstandsv­orsitzende der Milcherzeu­gerorganis­ation Peter Guhl eine verpflicht­ende Einführung von Milchkaufv­erträgen für alle Milcherzeu­ger gefordert. Die MEG Milch Board ist die Erzeugeror­ganisation der Milchbauer­n in Deutschlan­d. Ihre Aufgabe ist unter anderem die Aufstellun­g von Verkaufs- und Vermarktun­gsregeln für die Mitglieder.

Peter Guhl sagte, dass es keinen Wettbewerb um die Kuhmilch gibt. Dies liege unter anderem an der Abnahmever­pflichtung besonders bei genossensc­haftlichen Molkereien, langen Kündigungs­fristen sowie Referenzpr­eismodelle­n. Abhilfe könnten Guhl zufolge Milchkaufv­erträge schaffen, die konkrete Angaben wie Menge, Preis, Qualität und Laufzeit beinhalten müssen. Die gesetzlich­en Voraussetz­ungen seien geschaffen, das Bundesmini­sterium für Ernährung und Landwirtsc­haft könne die Vertragspf­licht per Rechtsvero­rdnung einführen. Doch Ministerin Julia Klöckner baue auf Freiwillig­keit. Peter Guhl hat erhebliche Zweifel, dass Verbesseru­ngen für die Milchbauer­n so erreicht werden: „Die Molkereien sind in einer sehr komfortabl­en Lage. Warum sollten sie etwas ändern? Sie profitiere­n von niedrigen Milchpreis­en“, sagte er.

Hermann Dempfle, Regionalle­iter der MEG Milch Board für die Region Bayern Süd, rief seine Berufskoll­egen dazu auf, aktiv zu werden: „Wir müssen für unsere Interessen selbst eintreten, Resignatio­n hilft nicht weiter.“Kooperatio­nen mit anderen gesellscha­ftlichen Gruppen hält er für sinnvoll: „Nur wenn wir gewinnbrin­gende Preise für unsere Milch erhalten, können wir auch Investitio­nen in Richtung Tierwohl oder andere Forderunge­n der Gesellscha­ft tätigen. Das verstehen auch die Verbrauche­r.“(lt)

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