Die Zukunft des Spitalguts
Statistik Die Polizei veröffentlicht die Bilanz für 2018 in Sachen Kriminalität. Die Aufklärungsquote im Landkreis Landsberg sinkt, dafür gab es unterm Strich weniger Diebstähle
Die Frage, ob das Landsberger Spitalgut künftig ökologisch bewirtschaftet wird, ist noch nicht beantwortet. Der Stadtrat hat die Entscheidung vertagt.
Landkreis Lebt es sich im Landkreis Landsberg nicht mehr so sicher wie früher? Im Jahr 2018 wurden 3971 Straftaten registriert, was einem Anstieg um 2,1 Prozent (80 Fälle) entspricht. Das geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord hervor. Der Landkreis Landsberg gehört mit seinen beiden Polizeiinspektionen in Dießen und Landsberg zum Präsidium Ingolstadt.
Einige Augenzeugen erinnern sich wohl noch an den 26. Juni 2018. Damals gelang der Polizei ein großer Schlag gegen die Drogenkriminalität. Im Raum Landsberg und Kaufering führte die Kripo Fürstenfeldbruck eine groß angelegte Durchsuchung in Zusammenarbeit mit der PI Landsberg und der Bereitschaftspolizei München durch. Die Beamten stellten diverse Betäubungsmittel sowie Schreckschusswaffen und Butterflymesser bei insgesamt 16 Tatverdächtigen sicher.
Was in der Statistik für 2018 auffällt, sind die Anstiege in den Bereichen Rauschgiftkriminalität (von im Vorjahr 269 auf 307) und Vermögensund Fälschungsdelikte (595 auf 760). Allein die in dieser Kategorie gelisteten Betrugsfälle stiegen rasant an (von 456 auf 630). In allen anderen Bereichen wurden zum Teil deutliche Rückgänge verzeichnet. Die „sonstigen Straftatbestände“– sie machen mehr als Dreiviertel aller Straftaten aus – gingen um 100 Fälle auf 1081 zurück. Dahinter kommen gleich die Diebstähle, die sich von 1009 auf 962 verringerten. In diese Kategorie fallen auch die Wohnungseinbrüche. Davon wurden im vergangenen Jahr 44 im gesamten Landkreis verzeichnet (2017: 55).
Besonders heftig hatte es in den vergangenen Jahren in diesem Kriminalitätsbereich das Ammerseegebiet erwischt. Dießens Polizeichef Alfred Ziegler dazu: „Besonders erfreulich ist ein erheblicher Rückgang der Wohnungseinbrüche um 61,5 Prozent, von 26 auf zehn. Bei diesen zehn Einbrüchen wurden lediglich zwei Einbrüche vollendet, achtmal blieb es beim Versuch.“
Ansonsten gab es im Gebiet der PI Dießen weniger Sachbeschädigungen (von 164 auf 114), was einen Rückgang um mehr als 27 Prozent bedeutet, und weniger Straftaten insgesamt (von 632 auf 619). Zugleich steigerten die Dießener Beamten die Aufklärungsquote um 4,1 auf 61,9 Prozent. Insgesamt wurden 314 Tatverdächtige ermittelt, davon waren 71 nichtdeutsche Täter, was einen Anteil von 22,6 Prozent ergibt, rechnet Ziegler vor.
Gesunken ist hingegen die Aufklärungsquote im Bereich der PI Landsberg. Und zwar von 64,1 auf 59,6 Prozent. Unterm Strich konnten landkreisweit 60 Prozent aller Straftaten geklärt werden – ein Minus von 3,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Die Kriminalitätsbelastung beläuft sich auf 3333 Straftaten je 100000 Einwohner. Das ist im Vergleich zum kompletten Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord (4028 Straftaten) ein niedriger Wert. Allerdings war in keinem anderen Landkreis der Gesamtanstieg der Kriminalität so stark wie zwischen Ammersee und Lech. Im Gegenteil: In allen anderen – mit Ausnahme Neuburg-Schrobenhausen und Flughafen München – sank die Anzahl der Straftaten.
In der Statistik des gesamten Präsidiums tauchen auch die Zuwanderer auf. Gegen sie wurde in 4277 Fällen wegen Verstößen gegen ausländerrechtliche Bestimmungen und in 5062 Fällen wegen anderer Straftaten ermittelt. Es ergibt sich ein Anstieg der Straftaten durch Zuwanderer um 120 Fälle (+2,4 Prozent) gegenüber 2017. Gestiegen sind die Rauschgiftdelikte durch Zuwanderer. Sowohl beim Besitz als auch beim Handel macht Cannabis den größten Anteil aus.