Rebeccas Schwager frei
27-Jähriger gilt aber weiter als verdächtig
Berlin Im Fall der vermissten 15-jährigen Rebecca aus Berlin ist der Haftbefehl gegen ihren Schwager aufgehoben worden. Grund dafür sind Zweifel eines Ermittlungsrichters am dringenden Tatverdacht des Totschlags, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der 27-Jährige wurde aus der U-Haft entlassen, steht aber weiterhin unter Verdacht. „Er ist weiterhin Beschuldigter des Verfahrens“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der Schwager war zweimal von der Polizei festgenommen worden. Im ersten Fall am 28. Februar gab es keinen Haftbefehl. Erst im zweiten Anlauf ordnete ein Richter Anfang März Untersuchungshaft an.
An der Beweislage habe sich nichts geändert, insofern sei die Entscheidung des Richters „vertretbar“, sagte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Fakten deuteten aber weiter darauf hin, dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen habe. „Entscheidender Punkt ist: Wir haben Rebecca bislang nicht gefunden.“Die Staatsanwaltschaft habe nichts in der Hand, um den Tatverdacht zu erhärten.
Der Schwager galt schnell als der Hauptverdächtige, weil er an dem Vormittag allein mit der Jugendlichen im Haus war. Sein Auto war am Tag des Verschwindens von Rebecca und am Abend darauf auf der Autobahn zwischen Berlin und Polen registriert worden. Die Polizei hatte bei der Suche nach der Leiche von Rebecca wochenlang aufwendig Wälder, Straßen und einen See in Brandenburg mit zahlreichen Einsatzkräften, Booten und Spürhunden abgesucht. Gefunden wurde nichts.