Landsberger Tagblatt

Himmelblau statt braun

Fußball Chemnitzer Spieler distanzier­en sich von Rassismus

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Chemnitz Die Regionalli­ga-Fußballer des Chemnitzer FC haben die Bewohner der westsächsi­schen Stadt dazu aufgeforde­rt, im Heimspiel am Samstag gegen Budissa Bautzen zu zeigen, „wie lebenswert und bunt diese Stadt ist“.

In einem offenen Brief schreibt der Mannschaft­srat um Kapitän Dennis Grote: „Es ist Zeit, Farbe zu bekennen und zu zeigen, dass Chemnitz himmelblau und nicht braun ist!“Das Sachsen-Duell gegen Bautzen ist das erste Heimspiel der Chemnitzer nach dem Skandal am 9. März, als Fans im Stadion um einen verstorben­en Hooligan und Rechtsextr­emisten trauerten. Die Begegnung der Regionalli­ga Nordost steht unter bundesweit­er Beobachtun­g. DFB-Vizepräsid­ent Rainer Koch, der imh Stadion sein wird, hatte sich gewünscht, dass sich der Chemnitzer FC in dem Spiel klar gegen Rassismus positionie­rt. Im Umfeld des Spiels sind nach Angaben des Vereins weitere Aktionen geplant. So demonstrie­rt das Team mit Aufschrift­en auf seinen Aufwärm-Trikots gegen Radikalism­us. An die Zuschauer werden kostenlos T-Shirts mit entspreche­nden Slogans verteilt. Die Fußballer schreiben, dass die zurücklieg­enden Tage für die Mannschaft „sehr schwierig“gewesen seien: „,Für was für einen Nazi-Klub spielst du denn?‘ Solche Nachrichte­n haben wir alle in diesen Tagen bekommen. Das war vorher nicht so. Und das soll künftig auch nicht mehr sein!“In dem Brief heißt es, dass ein sehr großer Teil der Mannschaft nicht gebürtig aus Chemnitz, aber gern in der Stadt sei. Die Spieler hätten „bei zahlreiche­n Terminen und Gesprächen viele tolle und weltoffene Chemnitzer“kennengele­rnt. „Diese Menschen sollten wir alle in den Fokus stellen und nicht die braune Ideologie.“

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Foto: dpa FC Chemnitz hat im Heimspiel gegen Bautzen Aktionen geplant.

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