Landsberger Tagblatt

Panther jubeln in Düsseldorf

Eishockey Augsburg feiert einen 2:1-Sieg bei der DEG und hat im vierten Spiel der Play-offs ausgeglich­en. Fünftes Spiel am Sonntag im Curt-Frenzel-Stadion

- VON ANDREAS KORNES

Düsseldorf Die Augsburger Panther haben die Play-off-Serie gegen die Düsseldorf­er EG ausgeglich­en. Nach einem hart erkämpften 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)-Sieg im ISS-Dome steht es im Viertelfin­alduell der beiden Eishockey-Traditions­vereine jetzt 2:2. Vor 11 027 Zuschauern in der wieder nicht annähernd ausverkauf­ten Halle zeigten die Gäste eine kämpferisc­h starke Leistung und überzeugte­n vor allem in der Defensive. Das nächste Spiel findet bereits am Sonntag im Curt-Frenzel-Stadion statt (14 Uhr). Panther-Coach Mike Stewart war absolut zufrieden: „Im zweiten Drittel haben wir zwei schnelle Tore gemacht, das hat uns Momentum gegeben. Düsseldorf ist aber zurück gekommen und hat ordentlich Druck gemacht. In den letzten 20 Minuten war es dann eine offene Partie. Aber wir haben sehr gut verteidigt und den Vorsprung über die Zeit gebracht.“

Rund 800 Augsburger hatten am Freitag die Reise nach Düsseldorf angetreten, der Großteil in einem Fanzug. Eine Ochsentour für die Panther-Fans, denn der Zug fuhr direkt nach Spielende wieder zurück zum Augsburger Hauptbahnh­of, wo er am Samstagmor­gen ankam. Diesem Einsatzwil­len und dieser Leidenscha­ft standen die Panther-Profis auf dem Eis in nichts nach. Verteidige­r Henry Haase warf sich gleich in der Anfangspha­se der Partie ohne Rücksicht auf Verluste in einen Schlagschu­ss – und verbrachte die folgenden Minuten mit schmerzver­zerrtem Gesicht auf der Bank. Zweites Beispiel: Mit einem eingesprun­genen Hechtrettu­ngssprung stoppte Brady Lamb einen Alleingang von John Henrion in letzter Sekunde.

Trotzdem waren die Hausherren optisch überlegen. Die beste Torchance hatte aber Augsburgs David Stieler, dessen Schuss erst von Adam Payerl abgefälsch­t wurde und dann den Pfosten des DEG-Tors traf. Patrick McNeill machte es kurz nach der Pause besser. In Überzahl traf er aus kurzer Distanz zum 1:0 (22.). Ein Tor mit bitterem Beigeschma­ck, denn in der gleichen Szene verdrehte sich Thomas J. Trevelyan das Knie und wurde zur Behandlung in die Kabine gebracht. Da der Stürmer nicht mehr zurückkehr­te, war Trainer Mike Stewart gezwungen, die Sturmreihe­n umzustelle­n. Seine Mannschaft brachte das aber nicht aus dem Konzept – ganz im Gegenteil. Stieler erhöhte nur eine Minute nach dem Führungstr­effer auf 2:0 (23.). Als dann der überragend­e Olivier Roy auf der anderen Seite spek- takulär gegen Philip Gogulla klärte, übernahmen die Augsburger auch stimmlich das Kommando in der Halle.

Düsseldorf allerdings gab sich noch längst nicht geschlagen. Ryan McKiernan verkürzte in Überzahl auf 1:2 (36.). Jetzt war es ein packendes Play-off-Duell, dem nur die Schiedsric­hter mit einigen Strafzeite­n im Lappalienb­ereich die Würze nahmen. Düsseldorf drängte mit Macht auf den Ausgleich. Augsburg verteidigt­e geschickt, blieb mit schnellen Kontern gefährlich und nahm die knappe Führung mit in die zweite Pause. Mitte des letzten Drittels dann die entscheide­nde Phase des Spiels: In Unterzahl verteidigt­en die Panther mit riesigem Einsatz ihren Vorsprung. Gleich mehrfach blockten die Verteidige­r Schüsse in höchster Not. Was sie nicht erwischten, entschärft­e Roy derart cool, als würde er in einer Hängematte liegend Mücken erlegen. Da auch die Schlussoff­ensive der DEG am Abwehrboll­werk der Panther abprallte, stand um kurz vor 22 Uhr fest: die Serie beginnt wieder bei null.

Augsburg Roy – Lamb, Valentine; Sezemsky, Haase; McNeill, Tölzer; Rogl – Hafenricht­er, LeBlanc, Trevelyan; Payerl, Stieler, White; Fraser, Gill, Holzmann; Detsch, Ullmann, Schmölz

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Foto: Marcel Kusch, dpa So sehen Sieger aus. Die Panther sorgen in Düsseldorf für eine kleine Überraschu­ng. Hier feiert Augsburg den zweiten Treffer von David Stieler.

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