Panther jubeln in Düsseldorf
Eishockey Augsburg feiert einen 2:1-Sieg bei der DEG und hat im vierten Spiel der Play-offs ausgeglichen. Fünftes Spiel am Sonntag im Curt-Frenzel-Stadion
Düsseldorf Die Augsburger Panther haben die Play-off-Serie gegen die Düsseldorfer EG ausgeglichen. Nach einem hart erkämpften 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)-Sieg im ISS-Dome steht es im Viertelfinalduell der beiden Eishockey-Traditionsvereine jetzt 2:2. Vor 11 027 Zuschauern in der wieder nicht annähernd ausverkauften Halle zeigten die Gäste eine kämpferisch starke Leistung und überzeugten vor allem in der Defensive. Das nächste Spiel findet bereits am Sonntag im Curt-Frenzel-Stadion statt (14 Uhr). Panther-Coach Mike Stewart war absolut zufrieden: „Im zweiten Drittel haben wir zwei schnelle Tore gemacht, das hat uns Momentum gegeben. Düsseldorf ist aber zurück gekommen und hat ordentlich Druck gemacht. In den letzten 20 Minuten war es dann eine offene Partie. Aber wir haben sehr gut verteidigt und den Vorsprung über die Zeit gebracht.“
Rund 800 Augsburger hatten am Freitag die Reise nach Düsseldorf angetreten, der Großteil in einem Fanzug. Eine Ochsentour für die Panther-Fans, denn der Zug fuhr direkt nach Spielende wieder zurück zum Augsburger Hauptbahnhof, wo er am Samstagmorgen ankam. Diesem Einsatzwillen und dieser Leidenschaft standen die Panther-Profis auf dem Eis in nichts nach. Verteidiger Henry Haase warf sich gleich in der Anfangsphase der Partie ohne Rücksicht auf Verluste in einen Schlagschuss – und verbrachte die folgenden Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bank. Zweites Beispiel: Mit einem eingesprungenen Hechtrettungssprung stoppte Brady Lamb einen Alleingang von John Henrion in letzter Sekunde.
Trotzdem waren die Hausherren optisch überlegen. Die beste Torchance hatte aber Augsburgs David Stieler, dessen Schuss erst von Adam Payerl abgefälscht wurde und dann den Pfosten des DEG-Tors traf. Patrick McNeill machte es kurz nach der Pause besser. In Überzahl traf er aus kurzer Distanz zum 1:0 (22.). Ein Tor mit bitterem Beigeschmack, denn in der gleichen Szene verdrehte sich Thomas J. Trevelyan das Knie und wurde zur Behandlung in die Kabine gebracht. Da der Stürmer nicht mehr zurückkehrte, war Trainer Mike Stewart gezwungen, die Sturmreihen umzustellen. Seine Mannschaft brachte das aber nicht aus dem Konzept – ganz im Gegenteil. Stieler erhöhte nur eine Minute nach dem Führungstreffer auf 2:0 (23.). Als dann der überragende Olivier Roy auf der anderen Seite spek- takulär gegen Philip Gogulla klärte, übernahmen die Augsburger auch stimmlich das Kommando in der Halle.
Düsseldorf allerdings gab sich noch längst nicht geschlagen. Ryan McKiernan verkürzte in Überzahl auf 1:2 (36.). Jetzt war es ein packendes Play-off-Duell, dem nur die Schiedsrichter mit einigen Strafzeiten im Lappalienbereich die Würze nahmen. Düsseldorf drängte mit Macht auf den Ausgleich. Augsburg verteidigte geschickt, blieb mit schnellen Kontern gefährlich und nahm die knappe Führung mit in die zweite Pause. Mitte des letzten Drittels dann die entscheidende Phase des Spiels: In Unterzahl verteidigten die Panther mit riesigem Einsatz ihren Vorsprung. Gleich mehrfach blockten die Verteidiger Schüsse in höchster Not. Was sie nicht erwischten, entschärfte Roy derart cool, als würde er in einer Hängematte liegend Mücken erlegen. Da auch die Schlussoffensive der DEG am Abwehrbollwerk der Panther abprallte, stand um kurz vor 22 Uhr fest: die Serie beginnt wieder bei null.
Augsburg Roy – Lamb, Valentine; Sezemsky, Haase; McNeill, Tölzer; Rogl – Hafenrichter, LeBlanc, Trevelyan; Payerl, Stieler, White; Fraser, Gill, Holzmann; Detsch, Ullmann, Schmölz