Landsberger Tagblatt

Hatte der mutmaßlich­e Mörder einen Helfer?

Prozess Im Fall um die zerstückel­te Leiche klagt die Staatsanwa­ltschaft eine weitere Person an

- (pid)

Göttingen Im Zusammenha­ng mit dem Mordfall um eine zerstückel­te Leiche in Katlenburg-Lindau (Kreis Northeim) muss sich neben dem Hauptangek­lagten demnächst noch ein weiterer mutmaßlich­er Beteiligte­r vor Gericht verantwort­en. Wie berichtet, wird dem Mann, der aus Landsberg stammt, vorgeworfe­n, seinen Wohnungsna­chbarn aus Mordlust getötet zu haben.

Nun hat die Staatsanwa­ltschaft Göttingen noch einen 25-jährigen Bewohner des Mehrfamili­enhauses in Lindau, in dem der Mord stattgefun­den haben soll, wegen Strafverei­telung angeklagt. Der 25-Jährige soll den derzeit vor Gericht stehenden 28-jährigen Hauptangek­lagten aus Landsberg nach der Tötung unterstütz­t und ihm dabei geholfen haben, den Leichnam zu entfernen.

Der 25-Jährige muss sich in einem separaten Verfahren verantwort­en. Laut Anklage soll er dem 28-Jährigen dabei geholfen haben, eine Stelle für das Vergraben der Leiche zu finden. Außerdem soll er selbst mit einer Schaufel ein Loch ausgehoben und „Schmiere“gestanden haben, als der Hauptangek­lagte die Leichentei­le zu dem abgelegene­n Feld transporti­erte. Damit habe der 25-Jährige dazu beigetrage­n, dass das Verbrechen zunächst unentdeckt blieb, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft.

Gegen den aus Landsberg stammenden 28-jährigen Hauptangek­lagten läuft bereits seit Anfang Februar ein Prozess vor der Schwurgeri­chtskammer des Landgerich­ts Göttingen. Er muss sich dort wegen Körperverl­etzung, Mord und Störung der Totenruhe verantwort­en. Die Staatsanwa­ltschaft wirft ihm vor, Anfang Dezember 2017 an seinem damaligen Wohnort im südnieders­ächsischen Lindau einen 37-jährigen Wohnungsna­chbarn aus Mordlust getötet zu haben. Später habe er die Leiche zerstückel­t und vergraben.

Acht Monate später war es dann der mutmaßlich­e Täter selbst, der die Ermittler auf den Mordfall aufmerksam machte. Der 28-Jährige hatte im August vergangene­n Jahres nach einem Suizidvers­uch das Gewaltverb­rechen gebeichtet und später auch die Polizei zu der Stelle geführt, wo der Leichnam vergraben worden war.

Beim Vergraben „Schmiere“gestanden

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