Bronze für den Turm
Denkmalschutz Stiftung zeichnet Projekt aus
Dießen Aus den Händen von Franz Graf Stillfried erhielt Professor Thomas Raff gestern die Bronzeplakette für die gelungene Restaurierung des Taubenturmdaches in Dießen überreicht. Die Tafel wird künftig im Durchgang des Turmes direkt neben dem Schaukasten des Heimatvereins zu sehen sein.
Der Taubenturm bildet seit 1628 den nördlichen Abschluss des ehemaligen Klosterhofes des Augustiner-Chorherrenstifts. Für die Bevölkerung habe der Turm, so Professor Raff, längst die Rolle des „heimlichen“Wahrzeichen Dießens übernommen. Von der barocken Bebauung um den Klosterhof ist ansonsten nur noch der Traidcasten und der westlich an den Turm angebaute Stadel erhalten. Die geschweifte Haube ist noch heute mit handgestrichenen Biberschwanzziegeln gedeckt. Im Laufe der Zeit leidet die Turmeindeckung jedoch zunehmend und wurde auch zur Gefahr für unter dem Turm durchgehende Passanten. Thomas Raff: „Immer wieder fielen kleine Ziegelbröckchen vom Dach des Turms herunter auf den Weg.“Auch die Dachlattung nahm Schaden, wie auch die Dachrinne stark sanierungsbedürftig war.
Eine Auflage des Denkmalschutzes konnte bei den Sanierungsarbeiten erfüllt werden, wenn auch nicht ganz. Professor Raff: „Wir haben auf der Westseite ausschließlich Originalziegel wiederverwendet, sonst aber neuwertige Eindeckungen“. In diesem Fall ging Sicherheit vor Denkmalschutz, was letztere Experten auch einsahen und zugestanden. Nach Westen hin jedoch ist der Originalbestand wiederhergestellt, sollten sich Ziegelteile lösen, fallen sie nur auf den angebauten Stadel, eine ehemalige Wagenremise des Klosters. Auch der Dachstuhl wurde zimmermannsmäßig repariert, die Schäden an den Auflagepunkten behoben. Graf Stillfried, der in Begleitung seiner Mitarbeiterin Dr. Erika Goldhammer gekommen war, besichtigte noch die Räume des Taubenturms, die immer wieder auch für Ausstellungen genutzt werden. Attraktivste Veranstaltung ist jedoch der gut besuchte Weihnachtsmarkt.