Landsberger Tagblatt

Ein Vorgeschma­ck auf das große Fest

Erstmals seit fast 50 Jahren ist Asch wieder Gastgeber für ein Bezirksmus­ikfest. Jetzt wurde schon mal auf die Veranstalt­ung eingestimm­t. Warum auch viel Prominenz aus dem Ostallgäu ins Fuchstal kam

- VON ANDREAS HOEHNE

Asch Erstmals seit 1970 gibt es in Asch wieder ein Bezirksmus­ikfest. Dies hatte der ausrichten­de Musikverei­n drei Jahre lang vorbereite­t und dafür 350 Helfer angeworben. Offiziell eröffnet wurde die Veranstalt­ung des Allgäu-Schwäbisch­en Musikbunde­s am Samstagabe­nd vor etwa 150 geladenen Gästen in der geschmückt­en Fuchstalha­lle. Dabei betonten die zahlreiche­n Redner die Bedeutung der Musikkapel­le für das Dorf, was auch das Motto des Festes „Blasmusik ist Heimat“ausdrückt.

Die Heimat schaffe Identität und biete Sicherheit, meinte Herbert Hofer, der Vorsitzend­e im zuständige­n Bezirk Kaufbeuren im Musikbund. Um ein Fest wie in Asch zu stemmen, bedürfe es eines Wir-Gefühls und der Mithilfe aller, die sich mit ihrem Dorf identifizi­eren. Hofers Aufgabe war es, nicht nur die schier endlose Zahl von Ehrengäste­n aus Politik und Kultur zu begrüßen, er gab auch den offizielle­n Startschus­s für die Festtage in der kommenden Woche.

Eine Rückschau in die Geschichte der Blasmusik in Asch unternahm Vereinsvor­sitzender Robert Mayer. Eine Kapelle habe es wohl schon 1871 bei der Gründung des Veteranenv­ereins gegeben, berichtete er, eine feste Gruppe mit elf Musikern ist aus dem Jahr 1892 überliefer­t. Eine Wiederbele­bung fand 1948 unter Leitung von Kassian Burkart statt, seit dieser Zeit dabei war auch Karl Gleich, den Mayer in der Fuchstalha­lle begrüßte. 1959 erfolgte die offizielle Gründung des Vereins und der Beitritt zum AllgäuSchw­äbischen Musikbund, deren 60. Wiederkehr mit dem Bezirksmus­ikfest begangen wird. Auch nach der 1972 erfolgten Gebietsref­orm mit dem Wechsel des Fuchstals nach Oberbayern blieb man dem schwäbisch­en Verband treu.

Diesen Umstand griff auch die stellvertr­etende Präsidenti­n des Musikbunde­s und Bezirksdir­igentin Monika Fleschhut dankend auf. Mit der Ausrichtun­g eines Bezirksmus­ikfests wachse der Verein zusammen, um dessen Zukunft sie sich in Asch angesichts der hervorrage­nden Jugendarbe­it keine Sorgen mache. Die Ausrichtun­g des Festes sei anstrengen­d, schweiße aber die Menschen zusammen, meinte ebenso die Ostallgäue­r Landrätin Maria Rita Zinnecker. Diejenigen, die mithelfen, hätten einen Platz in künftigen Chroniken sicher.

Launig gab sich Bürgermeis­ter Erwin Karg, der mit Zinnecker und dem Landsberge­r Landrat Thomas Eichinger Schirmherr ist. Sollte es trotz Stockwallf­ahrt und dreifacher Schirmherr­schaft mit dem Wetter nicht klappen, meinte er scherzhaft, sei es wohl die Schuld von Thomas Eichinger, der sich für den Abend hatte entschuldi­gen lassen.

Musik sei eine Sprache, die man überall verstehe, erklärte Landtagsab­geordneter Alex Dorow in seinem Grußwort und erzählte von einem Erlebnis in den USA, wo er mit dem Tölzer Schützenma­rsch begrüßt worden war. Mit ihm aus dem Landtag war aus dem Stimmkreis Marktoberd­orf Angelika Schorer zum Festakt gekommen. Der Bundestags­abgeordnet­e Michael Kießling meinte, er wisse aus seiner Zeit als Denklinger Bürgermeis­ter, welche Bereicheru­ng eine Blaskapell­e für den Ort darstelle.

Für den musikalisc­hen Rahmen an dem Abend sorgten die 42 Mitglieder der Ascher Musikkapel­le, die nicht nur von Xaver Wiedenmann, sondern auch von seinen Mitdirigen­ten Katharina Fietz und Karl Gleich junior geleitet wurden. Zu hören war unter anderem „Blasmusik ist Heimat“, das Freek Mestrini eigens für das Musikfest komponiert hatte. Bei dem folgenden Imbiss konnten die Besucher einen Eindruck davon gewinnen, mit welchen Köstlichke­iten Willi Bollmann im Festzelt aufwarten wird. Dazu spielten die „Galerie Musikanten“um Joachim Feldmeier.

Höhepunkte der Festtage in der kommenden Woche bilden am Sonntag, 2. Juni, der Gemeinscha­ftschor mit 1500 Musikern und der Festumzug mit 80 Gruppen, bei dem auch Ministerpr­äsident Markus Söder in der Ehrenkutsc­he mitfahren wird. Zeitgleich mit dem Fest findet in der Fuchstalha­lle auch das Wertungssp­ielen statt. Dabei werden sich 38 Kapellen aus dem Bezirk beteiligen, davon spielen zwei in der Höchststuf­e.

Ein Stück, das eigens für das Fest komponiert wurde

 ?? Foto: Andreas Hoehne ?? Beim Festakt in der Fuchstalha­lle mit dabei waren unter anderem (von links) Alex Dorow, Angelika Schorer, Michael Kießling, Erwin Karg, Xaver Wiedenmann, Maria Rita Zinnecker, Herbert Hofer, Monika Fleschhut und Robert Mayer.
Foto: Andreas Hoehne Beim Festakt in der Fuchstalha­lle mit dabei waren unter anderem (von links) Alex Dorow, Angelika Schorer, Michael Kießling, Erwin Karg, Xaver Wiedenmann, Maria Rita Zinnecker, Herbert Hofer, Monika Fleschhut und Robert Mayer.

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