Ein Vorgeschmack auf das große Fest
Erstmals seit fast 50 Jahren ist Asch wieder Gastgeber für ein Bezirksmusikfest. Jetzt wurde schon mal auf die Veranstaltung eingestimmt. Warum auch viel Prominenz aus dem Ostallgäu ins Fuchstal kam
Asch Erstmals seit 1970 gibt es in Asch wieder ein Bezirksmusikfest. Dies hatte der ausrichtende Musikverein drei Jahre lang vorbereitet und dafür 350 Helfer angeworben. Offiziell eröffnet wurde die Veranstaltung des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes am Samstagabend vor etwa 150 geladenen Gästen in der geschmückten Fuchstalhalle. Dabei betonten die zahlreichen Redner die Bedeutung der Musikkapelle für das Dorf, was auch das Motto des Festes „Blasmusik ist Heimat“ausdrückt.
Die Heimat schaffe Identität und biete Sicherheit, meinte Herbert Hofer, der Vorsitzende im zuständigen Bezirk Kaufbeuren im Musikbund. Um ein Fest wie in Asch zu stemmen, bedürfe es eines Wir-Gefühls und der Mithilfe aller, die sich mit ihrem Dorf identifizieren. Hofers Aufgabe war es, nicht nur die schier endlose Zahl von Ehrengästen aus Politik und Kultur zu begrüßen, er gab auch den offiziellen Startschuss für die Festtage in der kommenden Woche.
Eine Rückschau in die Geschichte der Blasmusik in Asch unternahm Vereinsvorsitzender Robert Mayer. Eine Kapelle habe es wohl schon 1871 bei der Gründung des Veteranenvereins gegeben, berichtete er, eine feste Gruppe mit elf Musikern ist aus dem Jahr 1892 überliefert. Eine Wiederbelebung fand 1948 unter Leitung von Kassian Burkart statt, seit dieser Zeit dabei war auch Karl Gleich, den Mayer in der Fuchstalhalle begrüßte. 1959 erfolgte die offizielle Gründung des Vereins und der Beitritt zum AllgäuSchwäbischen Musikbund, deren 60. Wiederkehr mit dem Bezirksmusikfest begangen wird. Auch nach der 1972 erfolgten Gebietsreform mit dem Wechsel des Fuchstals nach Oberbayern blieb man dem schwäbischen Verband treu.
Diesen Umstand griff auch die stellvertretende Präsidentin des Musikbundes und Bezirksdirigentin Monika Fleschhut dankend auf. Mit der Ausrichtung eines Bezirksmusikfests wachse der Verein zusammen, um dessen Zukunft sie sich in Asch angesichts der hervorragenden Jugendarbeit keine Sorgen mache. Die Ausrichtung des Festes sei anstrengend, schweiße aber die Menschen zusammen, meinte ebenso die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker. Diejenigen, die mithelfen, hätten einen Platz in künftigen Chroniken sicher.
Launig gab sich Bürgermeister Erwin Karg, der mit Zinnecker und dem Landsberger Landrat Thomas Eichinger Schirmherr ist. Sollte es trotz Stockwallfahrt und dreifacher Schirmherrschaft mit dem Wetter nicht klappen, meinte er scherzhaft, sei es wohl die Schuld von Thomas Eichinger, der sich für den Abend hatte entschuldigen lassen.
Musik sei eine Sprache, die man überall verstehe, erklärte Landtagsabgeordneter Alex Dorow in seinem Grußwort und erzählte von einem Erlebnis in den USA, wo er mit dem Tölzer Schützenmarsch begrüßt worden war. Mit ihm aus dem Landtag war aus dem Stimmkreis Marktoberdorf Angelika Schorer zum Festakt gekommen. Der Bundestagsabgeordnete Michael Kießling meinte, er wisse aus seiner Zeit als Denklinger Bürgermeister, welche Bereicherung eine Blaskapelle für den Ort darstelle.
Für den musikalischen Rahmen an dem Abend sorgten die 42 Mitglieder der Ascher Musikkapelle, die nicht nur von Xaver Wiedenmann, sondern auch von seinen Mitdirigenten Katharina Fietz und Karl Gleich junior geleitet wurden. Zu hören war unter anderem „Blasmusik ist Heimat“, das Freek Mestrini eigens für das Musikfest komponiert hatte. Bei dem folgenden Imbiss konnten die Besucher einen Eindruck davon gewinnen, mit welchen Köstlichkeiten Willi Bollmann im Festzelt aufwarten wird. Dazu spielten die „Galerie Musikanten“um Joachim Feldmeier.
Höhepunkte der Festtage in der kommenden Woche bilden am Sonntag, 2. Juni, der Gemeinschaftschor mit 1500 Musikern und der Festumzug mit 80 Gruppen, bei dem auch Ministerpräsident Markus Söder in der Ehrenkutsche mitfahren wird. Zeitgleich mit dem Fest findet in der Fuchstalhalle auch das Wertungsspielen statt. Dabei werden sich 38 Kapellen aus dem Bezirk beteiligen, davon spielen zwei in der Höchststufe.
Ein Stück, das eigens für das Fest komponiert wurde