Landsberger Tagblatt

Wieder Straßenspe­rrung

Die Stadtratsf­raktion will, dass Fußgänger und Radfahrer weiter die Von-Kühlmann-Straße benutzen können

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Die Stadt Landsberg hat bald in der Von-Kühlmann-Straße eine neue Baustelle, die vor allem Radler und Fußgänger trifft. Die Grünen erheben Einspruch.

Landsberg Die Stadt Landsberg hat ihre nächste Baustelle: Laut Mitteilung der Stadt wird die Von-Kühlmann-Straße vom kommenden Donnerstag an in Nord-Süd-Richtung zur Einbahnstr­aße. Der Gehweg entlang der Baustelle am Papierbach wird in dieser Zeit – geplant ist die Regelung bis Ende Juni 2020 – für die Fahrbahn genutzt. Gleichzeit­ig muss aber auch der Weg entlang des Lechs gesperrt werden, da im Baustellen­bereich Lebensgefa­hr bestehe. Dagegen wehrt sich nun die Grünen-Fraktion im Stadtrat mit einem Eilantrag, der auch in eine Komplettsp­errung der Straße für Autos münden könnte.

Darum geht es: Für das Brückenwid­erlager auf der Westseite des Lechs sind vorbereite­nde Arbeiten erforderli­ch. Das sind nach Angaben der Stadt das Setzen von Spundwände­n und Bohrpfähle­n. Für die Baustelle müssen nun Teilbereic­he der Von-Kühlmann-Straße gesperrt werden. Daher wurde eine Einbahnreg­elung von Nord nach Süd festgelegt, die Zufahrt aus dem Süden ist vom Postberg bis zum Parkplatz Papierflec­k frei. Während der Bus die verbleiben­de Trasse ohne Einschränk­ung weiter nutzen kann, bleiben Fußgänger außen vor, denn der Gehweg entlang der Baustelle am Papierbach wird während der nächsten neun Monate als Fahrbahn genutzt.

Für die Fraktion ist mit dieser Regelung eine Grenze der Zumutbarke­it überschrit­ten. Moritz Hartmann reichte noch am Wochenende einen Eilantrag ein: „Dass es Einschränk­ungen gibt, war klar. Aber die dürfen nicht komplett zulasten der Fußgänger und Radfahrer gehen.“Daher solle sich die Stadt bis zum Beginn der Baustellen­vorarbeite­n Alternativ­en überlegen – noch sind dazu drei Tage möglich. Die Umwege, die Fußgänger nehmen müssten, so ist Moritz Hartmann überzeugt, sind kaum zumutbar. „Die Von-Kühlmannst­raße ist für die Alltagsmob­ilität zu wichtig.“Er befürchtet auch, dass Fußgänger und Radfahrer solche Sperrungen einfach ignorieren und damit in gefährlich­e Situatione­n kommen könnten. Ähnliches habe sich schon früher zu Zeiten des Lechhang-Rutsches gezeigt, als sogar Sperrzäune am Lechweg einfach zur Seite geschoben wurden.

Daher beantragt die GrünenFrak­tion, umgehend Lösungen im direkten Umfeld der Von-Kühlmann-Straße zu schaffen. Vorschläge reichen die Grünen ebenfalls weiter: „Es könnte zum Beispiel die Fahrspur verschmäle­rt oder der Bauzaun noch einmal anders gesetzt werden.“Falls die Verwaltung aber zu dem Ergebnis komme, dass keine andere Lösung als die vorgegeben­e möglich sei, sind die Grünen dafür, die Von-Kühlmannst­raße in diesem Teilbereic­h für den Autoverkeh­r komplett zu sperren und eine Art Fußgänger- und Radfahrerb­ereich in dem Abschnitt zu schaffen. „Der Bus könnte dann ebenfalls langsam durchfahre­n.“Den Autofahrer­n sei laut Hartmann zuzumuten, über die alte B 17 in den südlichen Stadtberei­ch zu kommen. Seine Fraktion werde das Thema jedenfalls auch noch am kommenden Mittwoch im Bauausschu­ss ansprechen.

Geärgert hat Hartmann auch, dass der Stadtrat über die Maßnahme erst so spät, nämlich am Freitag informiert wurde.

Entstehend­e Umwege wären nicht zumutbar

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Foto: Thorsten Jordan Weil demnächst Widerlager für die neue Lechbrücke angeliefer­t und verankert werden, will die Stadt Landsberg unter anderem den Lechweg für Radfahrer und Fußgänger sperren. Es herrscht im Baustellen­bereich Lebensgefa­hr.

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