Der vielseitige Heilige
Was Kinder sich in erster Linie vom Nikolaus erhoffen
Nikolaus von Myra, dem am Freitag gedacht wird, ist nicht nur einer der bekanntesten Heiligen. Nein, er ist auch vielseitig und flexibel. So erträgt er etwa mit stoischem Gemüt, dass er vor allem durch Werbestrategien im angelsächsischen Raum inzwischen weltweit als Geschenke verteilender Weihnachtsmann wahrgenommen wird. Was er natürlich überhaupt nicht ist.
Mit Gaben verteilen zeigt er sich dennoch vertraut. So bewahrte er der Legende nach vor rund 1700 Jahren drei Jungfrauen davor, als Prostituierte arbeiten zu müssen. Weil ihr Vater kein Geld für ihre Mitgift hatte. Nikolaus warf daraufhin nachts große Brocken aus Gold in die Kemenate der Mädchen. Und verhinderte so, dass sie sich verkaufen müssen. Aus diesem Vorgang stammt noch der Brauch, etwa an die Türklinke der Kinderzimmer einen Socken mit kleinen Geschenken zu hängen.
Doch nun hat Nikolaus einen neuen Auftrag bekommen. Beim ältesten NikolausPostamt Deutschlands im saarländischen St. Nikolaus gehen derzeit Briefe von Kindern aus aller Welt ein. Ganz oben steht der Wunsch, es solle endlich mal Schnee und weiße Weihnacht geben.
Aha: St. Nikolaus muss den Klimawandel aufhalten. Sollte er eigentlich können. Mit Wetter kennt er sich nämlich aus. Den Legenden nach kann er auch Seestürme zum Abflauen bringen und verschleppte Kinder mit Wirbelstürmen zurück zu den Eltern tragen. Wie gesagt, Nikolaus ist ein vielseitiger Mann. Es lohnt sich, einen Blick auf sein Leben und Wirken zu werfen. Das wusste man übrigens schon vor rund 1000 Jahren in Kempten. Dort entstand das erste Nikolaus geweihte Gotteshaus Süddeutschlands, wie Sie auf Bayern sehen können.