„Hirntot bin ich nicht“
Thomas Gottschalk hat seinen Abschied vom BR verkündet. Hat er gesundheitliche Probleme? Was er zu den Spekulationen sagt
Berlin Am Mittwochabend ließ Sandra Maischberger in ihrem ARDTalk wieder über die großen Themen der Woche diskutieren: über den Zustand der SPD, den des Weltklimas und den der Nato. Dann, in Sendeminute 51, leitete sie zum nächsten großen Thema über. „Mein nächster Gast ist etwa so alt wie die Nato, er wird nächstes Jahr 70“, sagte Maischberger. Auftritt: Thomas Gottschalk.
Um dessen Zustand – genauer: Gesundheitszustand – ging es nämlich auch. Riesenthema! Der Entertainer hatte in seinem Buch „Herbstbunt“, das im September erschien, seinen „Kampf gegen die Vergreisung“beschrieben: Intervallfasten, Alkoholverzicht... Dann kündigte er am Sonntag auf Bayern 1 das Ende seiner Radioshow an. Gewohnt flapsig: „Ich merke doch, dass der Körper sein Recht fordert. Mein Arzt hat gesagt, es wäre hoch riskant, wenn ich weiter – wie bisher – einmal im Monat das Bett verlasse.“Zuhörer reagierten besorgt. Ist der frühere „Wetten, dass..?“-Moderator ernsthaft erkrankt? Selbst Bayern 1 twitterte: „Die Gesundheit fordert mehr Ruhe.“
„Müssen wir uns Sorgen machen?“, fragte ihn Maischberger gleich als erstes. Schließlich gibt er auch seine Literatursendung „Gottschalk liest?“auf. Die letzte Ausgabe läuft am Dienstag um 22 Uhr im Bayerischen Fernsehen. Seine Gäste: Gerhard Polt, Jackie Thomae und Jan Weiler. Maischberger also, ganz direkt: „Biste krank?“– „Nun hat ja jeder mitbekommen, dass sich meine Lebensumstände geändert haben, also ändere ich auch meine Pläne“, erklärte Gottschalk so gar nicht flapsig. Ihm gehe es jedenfalls besser als der Nato („Hirntot bin ich nicht“), und er habe in seiner Radioshow einfach „dummes Zeug“erzählt. Er habe seinen vorläufigen Abschied vom BR in irgendeiner Form begründen müssen. Seine „wahren Pläne“habe er nicht vorschnell verkünden wollen, weil sie noch nicht spruchreif seien.
Maischberger insistierte: „Und was sind die Pläne, über die du nicht reden möchtest?“„Hochzeit!“, rief da jemand aus dem Publikum. „Du spinnst wohl“, antwortete Gottschalk. Die Frage kam nicht von ungefähr: Seit Tagen wird spekuliert, Gottschalk wolle mehr Zeit für seine neue Lebensgefährtin haben. Seine Pläne? Er verriet sie nicht.
„Ich war immer Teil einer Veranstaltung und habe als Gesichtsvermieter in allen Kanälen alles Mögliche gemacht“, sagte Gottschalk im März unserer Redaktion. Er wird Teil des Wanderzirkus bleiben, wie er die Medienbranche nennt. Einmal Entertainer, immer Entertainer.