Misstrauen und Zweifel
Ob das noch was wird, mit der Landesausstellung 2024 in Landsberg? Die Umstände sind schon schwierig genug: Die personellen Kapazitäten in der Stadtverwaltung sind knapp, die Sanierung des Stadtmuseums wird ein Großprojekt und vier Jahre sind schnell vorbei. Und jetzt knallt es auch noch politisch: Axel Flörkes Reaktion auf seine Einsetzung als „Landesausstellungs-Bürgermeister“durch Oberbürgermeister Mathias Neuner ist ein Frontalangriff des Dritten Bürgermeisters auf den Chef, der jegliche Loyalität vermissen lässt.
Freilich hielt sich offensichtlich auch Oberbürgermeister Mathias Neuner nicht ganz an den üblichen Geschäftsgang, als er Flörke mit der Zuständigkeit für die Landesausstellung bedachte. Dass er dies tun wolle, machte er bereits am Donnerstag, wenige Stunden nach der Stadtratsentscheidung pro Landesausstellung publik. Mit Flörke habe er sich dann erst am Freitag deswegen zusammengesetzt, sagt Neuner selber.
Diesem blieb natürlich nicht viel anderes übrig, als das Spiel mitzumachen. Würde er sich dieser Verantwortung für die Landesausstellung entziehen, stünde er nur als Mann der Worte da, der zwar sagt, dass alles machbar sei, dann aber nichts dazu beitrage.
Jetzt ist der tief greifende Konflikt um die Ausstellung noch einmal offenkundig geworden. Man fragt sich, wie das gut ausgehen kann, wenn eine Atmosphäre von Misstrauen und Zweifel herrscht. Sie überdeckt leider den gar nicht so schlechten Ansatz Neuners, mit der Einbindung des Dritten Bürgermeisters der Landesausstellung mit zusätzlicher (Arbeits-)Kraft einen starken Schub zu geben.
Und man beginnt sich auch schon zu fragen, ob sich das Haus der Bayerischen Geschichte am Ende noch mit solchen Partnern wie in Landsberg einlassen will.