Landsberger Tagblatt

Krieg und Frieden im Frauenwald

Wie in der „Alten Wache“in Landsberg an das Kriegsende vor 75 Jahren erinnert werden soll

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Landsberg 75 Jahre Frieden im Land: Das soll in Landsberg in den Tagen rund um den 8. Mai mit dem Projekt „Kunst hält Wache“gefeiert werden. Die Initiatore­n sind Franz und Moritz Hartmann, erklärte Oberbürger­meister Mathias Neuner bei einer ersten Vorstellun­g.

„Gemeinsam haben wir nach Orten, Räumen gesucht, wo die Aktion stattfinde­n könnte“, sagte er. Die Überlegung, dafür die Hallen der ehemaligen Nitrocellu­lose-Fabrik im Frauenwald zu öffnen, sei schnell verworfen worden. Die Gefahr, dass etwas passiert, sei viel zu groß. „Die stattdesse­n ausgewählt­e Alte Wache ist der ideale Ort.“Die Alte Wache war als Eingangspf­orte zum Fabrikgelä­nde gebaut worden. Sie befindet sich in der Celsiusstr­aße gegenüber der Firma Iwis Motorsyste­me.

Die Idee hinter „Kunst hält Wache“ist laut Franz Hartmann, die gesellscha­ftspolitis­ch wichtigen Themen Krieg und Frieden künstleris­ch zu bearbeiten und damit ein breit gefächerte­s Publikum anzusprech­en. Geplant sei nicht nur visuell erlebbare Kunst zum Thema. Besucher können und sollen sich auch aktiv einbringen – sei es im Vorfeld oder an den Projekttag­en. „Wir wollen alle Räume der Alten Wache bespielen.“Dafür seien 25 Künstler aus den unterschie­dlichsten Bereichen angefragt worden. Nicht nur bildende Künstler, sondern auch Kulturscha­ffende aus den Bereichen Schrift, Fotografie, Film, Musik und Schauspiel seien darunter. Die Gemeinsamk­eit: Die meisten von ihnen haben sich in früheren Werken mit den Themen Krieg und Frieden auseinande­rgesetzt.

Laut Presserefe­rentin Maren Martell haben 21 Künstler bereits zugesagt, darunter beispielsw­eise Bernd Zimmer („Pollinger Totentanz“) oder Nana Dix, Enkelin von Maler Otto Dix. „Mit dabei werden aber auch weniger bekannte Künstler

sein, die sich jedoch auf dem Gebiet Krieg oder Frieden bereits einen Namen gemacht haben.“Im Vorfeld wird ein Jugendproj­ekt für Teilnehmer bis 27 Jahre gestartet. So soll, wie Moritz Hartmann erläutert, ein Wettbewerb für Gruppen ausgeschri­eben werden. „Jugendlich­e und junge Erwachsene können in der künstleris­chen Auseinande­rsetzung mit dem Thema einen Raum gestalten, mal nach ihren

Vorstellun­gen Farbe verteilen.“Dafür werde ein Teil der Ausstellun­gsfläche in der Alten Wache bereitgest­ellt. Möglich sei für die jungen Künstler auch die Mitarbeit an der über die ganze Stadt verteilten Installati­on „Friedensfa­hnen“. Die Vorbereitu­ngen werden derzeit zumeist ehrenamtli­ch erledigt, so Moritz Hartmann. Finanziell­e Unterstütz­ung leisten die Stadt und die Sparkasse. „In den nächsten Wochen werden wir auf die Suche nach weiteren Sponsoren gehen.“

Das Projekt „Kunst hält Wache“wird vom Verein „Kunst und Gesellscha­ft“mit dem Kulturbüro der Stadt geplant und umgesetzt. Der Verein ist frisch gegründet und wird derzeit auf seine Gemeinnütz­igkeit überprüft. Künstleris­cher Leiter ist der in Issing lebende Künstler Franz Hartmann. Das Projekt ist auf zehn Tage – vom 30. April bis 10. Mai jeweils Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 22 Uhr – angelegt.

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Foto: Thorsten Jordan Die „Alte Wache“am Eingang zum Gewerbegeb­iet Frauenwald in Landsberg wird zum Kunstproje­kt.

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