Landsberger Tagblatt

Corona: Viele besorgte Anrufe

Am Klinikum Landsberg gibt es eine Isolations­station

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Landsberg Der Coronaviru­s breitet sich weiter aus, im Landkreis Landsberg ist man vorbereite­t. Und hat bereits Erfahrunge­n: Anfang Februar wurde bei einem 33-jährigen Kauferinge­r das Virus diagnostiz­iert. Der erste Fall in Deutschlan­d. Das LT hat sich beim Landratsam­t und beim Klinikum erkundigt.

Beim ersten Ausbruch des Coronaviru­s im Landkreis – die Infektions­quelle

war eine chinesisch­e Kollegin bei der Firma Webasto in Stockdorf – konnten die Kontaktper­sonen schnell ermittelt und isoliert werden. Der Pressespre­cher des Landratsam­ts, Wolfgang Müller, warnt vor Hysterie: „Zumeist verläuft die Krankheit milde.“Bei der Behörde und im Gesundheit­samt rufen viele besorgte Bürger an: „Wir versuchen die Ängste zu nehmen“, beispielsw­eise wenn jemand eine Ansteckung fürchtet, weil er sich im Flugzeug über dem chinesisch­en Luftraum befunden hat.

Erste Anlaufstel­le bei Grippesymp­tomen sei der Hausarzt, sagt Müller. Auf den Virus untersucht werde, wenn gesundheit­liche Symptome aufträten und der Patient in einem Risikogebi­et gewesen sei. Für die sogenannte­n Kontaktper­sonen eines Patienten, bei dem der Virus nachgewies­en wurde, und für den Patienten selbst kann das Landratsam­t laut Müller Isolation anordnen. „Bisher war das aber nicht nötig.“Die Betroffene­n hätten sich freiwillig dazu bereit erklärt.

Im Klinikum Landsberg stehen acht Betten auf einer Isolations­station für mögliche Coronapati­enten zur Verfügung. Die Station ist, wie berichtet, Ende Januar eingericht­et worden. Stärker beschäftig­t die Mediziner laut Pressespre­cherin Regina Miller im Augenblick der Influenzav­irus. Die Kinderstat­ion mit 14 Betten sei zu 90 Prozent betroffen, so Miller, und bei den Erwachsene­n seien es ein Dutzend. Freilich sei es normal in dieser Jahreszeit, viele Influenzap­atienten zu betreuen.

Werden Patienten mit Grippesymp­tomen automatisc­h auf Corona getestet? Dies werde nur getan, wenn jemand aus einem Risikogebi­et komme, so Miller. Durchgefüh­rt werde aber ein Influenzat­est. Der Chefarzt für Innere Medizin, Dr. Ingo Mecklenbur­g, rät bei grippalen Symptomen daheim zu bleiben und, wenn nötig, den Hausarzt aufzusuche­n, um niemand mit einer Grippe anzustecke­n. (smi)

Wie ein Coronainfi­zierter die Quarantäne auf La Gomera erlebt hat, lesen Sie auf »Seite 11.

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Archivfoto: Jordan Vor drei Wochen kauften viele wegen Corona Mundschutz.

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