Alles ruhig im Landkreis
Viele Fragen, aber deutlich weniger Einsätze. Es sind kaum Menschen unterwegs
Die seit Samstag geltenden Ausgangsbeschränkungen werden im Landkreis Landsberg eingehalten. Die Polizei hat deshalb insgesamt wenig zu tun.
Landsberg Es ist wirklich still geworden auf den Straßen und Plätzen in Stadt und Land. Am zweiten Tag der Ausgangsbeschränkungen hieß es von den Polizeiinspektionen in Landsberg und Dießen, dass alles ruhig sei und nichts Auffälliges passiert sei. Am Freitag ging die Polizei vorerst letztmals gegen eine Zusammenkunft mehrerer Personen vor.
Wie die Dießener Inspektion meldete, wurde in Utting eine Party aufgelöst. Sechs junge Männer zwischen 20 und 26 Jahren hatten am frühen Freitagabend am „Sonnendachl“gefeiert. Die Männer zeigten sich der Mitteilung zufolge einsichtig und entfernten sich.
Danach tat sich polizeilich nicht mehr viel. „Wir bekommen hauptsächlich telefonische Anfragen, was man darf und was man nicht darf“, sagte am Sonntag ein Sprecher der Landsberger Polizei. Weiters werde durch Verkehrskontrollen stichpunktartig überwacht, wohin die Leute fahren, „das ist aber alles noch ganz weich“, versicherte der Sprecher. In der Stadt patrouillierte auch die Sicherheitswacht. Sie dürfte jedoch nur wenigen Passanten begegnet sein. Die Stadt war weitgehend menschenleer. Der Autoverkehr sei stark zurückgegangen, ebenso die Zahl der Unfälle. Auch Vorfälle mit Betrunkenen oder Ruhestörungen seien kaum mehr ein Thema. Die Menschen verhielten sich vernünftig, so der Polizeisprecher weiter. Dazu komme, dass das Wetter mit Regen, Wind, Schnee und Kälte seit dem Freitagabend nicht gerade dazu verleite, nach draußen zu gehen. „Da wollen die Leute lieber am Sonntag vor ihrem Kachelofen bleiben.“
Ein paar Ausreißer gab es freilich trotz Corona-Ausnahmezustand schon. Am Sonntag um 0.55 Uhr musste eine Streife einen 32-jährigen Mann in Geltendorf zur Räson bringen. Sein Vermieter hatte sich über dessen laute Musik beschwert, berichtet die Polizei. Die Beamten forderten den Ruhestörer auf, die Musik leiser zu stellen. Der Mann wurde zunehmend aggressiver, beleidigte die Polizisten und bespuckte einen 57-jährigen Beamten.
Am Freitag waren bei frühlingshaftem Wetter noch viele Radfahrer unterwegs. Dabei ereignete sich im Landsberger Industriegebiet ein schwerer Unfall. Laut Polizei befuhr ein 40-jähriger Mann mit seinem Auto die Graf-Zeppelin-Straße in westlicher Richtung. Als er die Lechwiesenstraße in Richtung Justus-von-Liebig-Straße überqueren wollte, übersah er eine vorfahrtsberechtigte 71-jährige Radfahrerin. Es kam zum Zusammenstoß, und die Radfahrerin stürzte. Aufgrund ihrer schweren Verletzungen kam auch ein Rettungshubschrauber zum Unfallort. Die Frau wurde schließlich mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Bei dem Unfall entstand ein Sachschaden von rund 2500 Euro.
Ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden musste eine 42-jährige Radfahrerin, die am Freitag gegen 14.45 Uhr auf dem Dammoosweg bei Holzhausen, der parallel zur A 96 verläuft, verunglückt war, berichtet die Polizei weiter. An einer leichten Steigung sprang ihr die Kette herunter, wodurch die Frau alleinbeteiligt stürzte und sich leichte Verletzungen zuzog.
Gegen 16.45 Uhr fiel einer Streifenbesatzung ein Mann auf, der von Lechmühlen in Richtung Leeder radelte. Er schwankte stark und blockierte durch seine Fahrweise die komplette Spur. Als er kontrolliert wurde, zeigte er weitere alkoholtypische Ausfallerscheinungen. Ein Atemalkoholtest bestätigte, dass der Radfahrer mit knapp zwei Promille alkoholisiert war.
Die Weiterfahrt wurde unterbunden, der Mann musste sich einer Blutentnahme unterziehen und gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet.