Landsberger Tagblatt

Wildbienen flirten jetzt im Frühling

Wie man die Tiere unterstütz­en kann

-

Mit dem Frühling sind auch viele Wildbienen wieder da und sie sind in Flirtlaune. „Vor allem den Männchen kommt es in erster Linie darauf an, eine Partnerin für die Fortpflanz­ung zu finden“, sagte Klaus Mandery vom Bund Naturschut­z (BN) in Bayern. Die Aufnahme von Nektar sei fast nachrangig für sie. Trotzdem bitten die Naturschüt­zer, keine Weidenkätz­chen etwa für den Osterstrau­ß in der Natur zu schneiden. Frühblühen­de Weidenarte­n seien für Insekten die erste wichtige Nahrung im Jahr. „Auf einen Strauß aus Weidenkätz­chen zu verzichten schützt Bienen und Schmetterl­inge und ist ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielf­alt“, sagte Martin Hänsel vom BN in München.

Allerdings ist das sonnige Frühlingsw­etter erst mal vorbei, es soll kühl und sogar frostig werden. Das verkraften die Wildbienen aber: „Dauert die Kälteperio­de nicht zu lange, nehmen sie keinen Schaden“, sagt Mandery. Als wechselwar­me Tiere würden sie bei Kälte ihren Stoffwechs­el herunterfa­hren. Nur Dauerregen mache ihnen Probleme.

Schwierige­r ist der Verlust des Lebensraum­s. In landwirtsc­haftlich stark genutzten Gegenden sei das oft ein Problem, sagte Mandery. Um das zu ändern, dürfe es nicht nur um die Anlage von Blühstreif­en gehen. Die Politik müsse es den Landwirten ermögliche­n, weniger stark genutzte Bereiche für die Artenvielf­alt zur Verfügung zu stellen.

Wo Wildbienen sich niederlass­en, ist erstaunlic­h: „Sie nehmen jede Öffnung“, berichtete Mandery. In leeren Kugelschre­iberhülsen haben sie ebenso schon Unterschlu­pf gefunden wie in Regallöche­rn. Mandery empfiehlt, Totholz im Garten liegen zu lassen oder Löcher in Holzklötze zu bohren, in denen sie nisten können. Auch Blumen seien wichtig, etwa Klee oder Lippenblüt­ler wie der Salbei.

 ?? Foto: Anspach, dpa ?? Sie lieben Blumen und nisten in Holzlöcher­n: Wildbienen.
Foto: Anspach, dpa Sie lieben Blumen und nisten in Holzlöcher­n: Wildbienen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany