Landsberger Tagblatt

Warum Hefe derzeit ausverkauf­t ist

Viele wollen offensicht­lich Brot backen. Welche Alternativ­en es für den Pizzateig gibt

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Landkreis Hefe ist nicht nur ein Bestandtei­l traditione­ller bayerische­r Mehlspeise­n wie Dampfnudel­n, sondern auch ein Backtriebm­ittel zum Brotbacken. Und wohl in dieser Funktion ist Hefe im Augenblick gefragter denn je. Selbst im Internet werden für Trockenhef­e Lieferzeit­en im April angegeben. Doch es gibt Alternativ­en, das Landsberge­r Tagblatt hat sich umgehört.

Eines vorneweg: Brot gibt es beim Bäcker oder im Lebensmitt­elgeschäft, keiner ist bisher darauf angewiesen, sich selbst zu versorgen. „Wir bekommen derzeit von unseren Großhändle­rn keine Hefe und die können auch nicht sagen, wie lange es dauert“, erzählt die Filialleit­erin beim Reformhaus Merk in Landsberg, Elisabeth Rock. Auch bei Sauerteig, einem weiteren

Triebmitte­l, um Brot zu backen, gebe es schon Engpässe.

Auch Monika Drexl aus Kaufering hat mitbekomme­n, dass es keine Hefe mehr gibt. Sie hat aber einen Vorrat in der Tiefkühltr­uhe: Nicht wegen der Corona-Krise, sondern als Material für den Ländlichen Schmankerl-Service LechAmmers­ee, den sie mitbetreib­t. „Brot ist für alle wichtig“, hat sie ein gewisses Verständni­s für die Ängste. „Ich möchte aber nicht wissen, wie viel von dieser Hefe vergammelt, da sie nicht verwendet wird.“Sie rät dazu, die Hefewürfel einzufrier­en. Wer Pizza oder einen Blechkuche­n machen will, der normalerwe­ise mit Hefeteig funktionie­rt, der könne auf Quark-Öl-Teig umsteigen, sagt Monika Drexl.

Den gleichen Tipp hat auch Heidemarie

Hirschfeld­er, die beim Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und

Forsten für die Ernährungs­beratung zuständig ist. „Fürs Brotbacken benötigt man Hefe und Sauerteig oder nur Sauerteig. Wer Kuchen backen will, kann Rührteige mit Backpulver machen oder Mürbeteig“, sagt Hirschfeld­er. Quark-Öl- und Quark-Mürbeteig seien Alternativ­en zum Hefeteig für Blechkuche­n.

Heidemarie Hirschfeld­er versteht nicht ganz, warum derzeit Hefe, die vor allem als Frischhefe eine begrenzte Haltbarkei­t hat, so nachgefrag­t ist. Der einfache Hefezopf sei eher bei der älteren Bevölkerun­g geschätzt und bei ihr auch die Übung vorhanden, einen lockeren Zopf hinzubekom­men. Und Brot könne man jeden Tag beim Bäcker kaufen, auch in der derzeitige­n Situation: „Es herrscht keine Notsituati­on bei Lebensmitt­eln.“

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Foto: Thorsten Jordan Monika Drexl aus Kaufering hat immer Hefe im Kühlschran­k.

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