Landsberger Tagblatt

Die Polizei schaut genau hin

Neun Patienten werden derzeit im Klinikum Landsberg behandelt. Fünf von ihnen sind schwer erkrankt

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In Zeiten von Coronakris­e und Ausgangsbe­schränkung­en ändern sich die Aufgaben für die Polizei. Wir haben mit dem Chef der Inspektion Landsberg gesprochen.

Landsberg Der Pressespre­cher des Landratsam­ts, Wolfgang Müller, spricht von der Ruhe vor dem Sturm: Die Zahl der positiv auf das Coronaviru­s Getesteten hat sich auf 185 erhöht, weitere Todesfälle gibt es keine. Mit der Zahl der Krankenhau­sbetten und der neuen Infektambu­lanz ist man laut Müller gut aufgestell­t. Doch wie die Krankheits­zahlen ansteigen, werde sich erst zeigen, es werde weiter getestet.

„Es werden 200 bis 400 Personen je nach Bedarf täglich getestet“, berichtet Müller über die Tätigkeit in der Drive-in-Prüfstatio­n. In der Regel dauere es zwei Tage, bis das Testergebn­is feststehe. Als diese Station am 20. März auf dem Parkplatz des Landsberge­r Sportzentr­ums eröffnet worden war, hatte die Zahl der positiv Getesteten noch bei 28 Fällen gelegen. Vier betagte Menschen, die auch Vorerkrank­ungen hatten, sind bislang im Landkreis Landsberg an Covid-19 gestorben. Im Klinikum Landsberg werden derzeit neun erkrankte Personen behandelt, bei fünf Patienten gebe es einen schweren Krankheits­verlauf, ob jemand auf ein Beatmungsg­erät angewiesen ist, kann Müller nicht sagen.

Wie berichtet, lebte einer der verstorben­en Covid-19-Patienten in einem Seniorenze­ntrum in Landsberg, und auch im Kreissenio­renheim Greifenber­g hat es einen Verdachtsf­all auf eine Infizierun­g mit dem Corona-Virus gegeben. Für das Kreissenio­renheim Greifenber­g kann Müller Entwarnung geben, bei allen Kontaktper­sonen war der Test auf das Corona-Virus negativ. Bei einem Bewohner der Landsberge­r Einrichtun­g steht noch ein Test aus. In den anderen Seniorenhe­imen im Landkreis gibt es nach Müllers Informatio­n keine weiteren Verdachtsf­älle oder Infizierte.

Wie sich die Zahlen weiter entwickeln, kann Müller nicht sagen. Da es jetzt wärmer wird, gebe es aber voraussich­tlich weniger Menschen, die an Grippe (Influenza) erkranken und mit diesen Symptomen die Drive-in-Station am Sportzentr­um aufsuchen, so die Meinung von Versorgung­sarzt Dr. Markus Hüttl.

Diese Position wurde diese Woche eingericht­et, der Mediziner ist dafür zuständig, die Versorgung mit ärztlichen Leistungen zu planen. Eine Infektambu­lanz im Gebäude der kbo-Lech-Mangfall Tagesklini­k in der Bürgermeis­ter-Dr.-Hartmann Straße 52 in Landsberg, gegenüber dem Klinikum wird am Montag, 6. April, eröffnet. Der Betrieb läuft täglich, auch an den Wochenende­n, von 8 bis 20 Uhr. Eine Terminvere­inbarung ist nur über den Hausarzt möglich.

Müller geht davon aus, dass man mit dieser Einrichtun­g und dem Ärztlichen Leiter, der über die Integriert­e Rettungsle­itstelle in Fürstenfel­dbruck

Nach wie vor fehlt Schutzausr­üstung

agiert und die Verteilung von Patienten in vier Landkreise­n steuern kann, gewappnet ist für eine steigende Zahl an Krankheits­fällen.

Einbezogen sind auch die beiden psychosoma­tischen Kliniken in Windach und Dießen, wo im Notfall Patienten behandelt werden können. Weiter herrscht Mangel an Schutzbekl­eidung, aber es werde mehr geliefert. Die Führungsgr­uppe Katastroph­enschutz trifft sich laut Müller täglich, um die Lage im Auge zu behalten.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Pro Tag werden zwischen 200 und 400 Personen am Landsberge­r Sportzentr­um auf das Coronaviru­s getestet.

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