Landsberger Tagblatt

Nähen gegen die Langeweile

Amalia Schäfer aus Landsberg ist 13 Jahre alt und näht derzeit Gesichtsma­sken

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Landsberg Die Ausgangsbe­schränkung­en und der fehlende Schulallta­g sorgen bei vielen jungen Menschen für Langeweile. Nicht so bei Amalia Schäfer aus Landsberg. Die 13-Jährige hat eine Beschäftig­ung gefunden, mit der sie Hobby und Hilfe in schweren Zeiten gut miteinande­r verbinden kann. Und langweilig wird der Achtklässl­erin so auch nicht.

Amalia näht seit ihrem achten Lebensjahr. „Ich finde es einfach toll, kreativ sein zu können“, sagt sie. Ihrer Oma habe sie immer gerne über die Schulter geschaut, wenn die an der Nähmaschin­e saß. Und dann hat sie angefangen, selbst zu nähen. T-Shirts, Kissen, Turnbeutel oder kleine Taschen. Ihr bislang aufwendigs­tes Projekt ist eine Jacke für sie selbst. „Da nähe ich immer mal wieder dran, aber fertig ist sie noch nicht.“Außerdem haben Gesichtsma­sken gerade absoluten Vorrang. Masken, die vor dem Gesicht getragen helfen sollen, weniger CoronaVire­n in die Luft abzugeben und so das Übertragun­gsrisiko zu vermindern. „Meine Mama kam auf die Idee, als sie mitbekomme­n hat, dass in Österreich jetzt Maskenpfli­cht herrscht, wenn man einkaufen geht.“Und weil Nähen ihr großes Hobby ist, hat sich Amalia auch gleich an die Arbeit gemacht. Über zehn Masken hat sie schon genäht und ihre Familie sowie die Großeltern damit ausgestatt­et. „Ich sitze am Tag so ungefähr eine bis eineinhalb Stunden an der Maschine oder schneide die Stoffe zu.“Das Schnittmus­ter für ihre Gesichtsma­sken hat sich Amalia aus dem Internet herunterge­laden, die Stoffe stammen aus ihrem Fundus. „Wenn ich alle im Familienkr­eis mit Masken versorgt habe, nähe ich weiter und schaue, dass ich die Masken irgendwo spenden kann.“

In „normalen“Zeiten sitzt Amalia nicht täglich an der Nähmaschin­e, die oben im Dachgescho­ss des Elternhaus­es steht. Schule, Hausaufgab­en und Freizeit gehören schließlic­h zum Alltag dazu. „Mir fehlt es im Moment schon sehr, dass ich meine Freunde nicht treffen darf“, sagt Amalia. Engen Kontakt halten kann sie zurzeit telefonisc­h oder per WhatsApp. Ansonsten ist Amalias Alltag geprägt von diversen Aufgaben, die sie im Haushalt übernimmt. In der Familie gibt es einen genauen Tagesablau­f- und Putzplan. Und schulisch liegt auch nicht alles brach. „Wir bekommen regelmäßig E-Mails mit Hausaufgab­en, die wir erledigen müssen.“Schule daheim findet sie gar nicht schlecht. „Das ist schon ok so, wie es im Moment ist.“Vor allem, weil sie drohende Langeweile mit ihrem Hobby ganz gut vermeiden kann.

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Foto: Thorsten Jordan Amalia Schäfer aus Landsberg näht derzeit Gesichtsma­sken. So bekämpft die 13-jährige Landsberge­rin auch die Langeweile.

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