Mulchen bleibt in Utting erlaubt
Warum die SPD einen Antrag stellt und ihn dann doch zurückzieht
Utting Mit dem Antrag auf ein Mulchverbot für öffentliche Grünflächen in Utting hatte der Gemeinderat erneut über einen „Grünen“Antrag der roten Fraktion zu beraten. Dem jetzt gewünschten Mulchverbot waren in den vergangenen Monaten bereits Vorstöße zum Verbot von Laubsaugern, zum Abtragen des Mähgutes durch Rechen von Hand oder zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und Dimmen der Leuchten vorausgegangen.
In den vergangenen zehn Jahren sei ein Großteil der Grünflächen gemulcht und das Mähgut liegen gelassen worden, hieß es in dem Antrag des Ortsvorsitzenden Dr. Frank Grupp. Durch den dabei fortwährenden Nährstoffeintrag in den Boden könnten dort keine Blühwiesen entstehen. Der Antragsteller forderte ein Mulchverbot und verwies auf Starnberg. Dort würde nur einmal im Herbst gemäht, das sei auch billiger und würde die Verbreitung von Blühpflanzen fördern.
Bürgermeister Josef Lutzenberger
(GAL) hatte dem Antrag einiges entgegenzusetzen. Bereits 2018 habe er nach einem Vortrag bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung die Uttinger Flächen begangen. Auf 46000 Quadratmetern – dazu gehören Flächen unterhalb des Rathauses und an der Bahnhofstraße, aber auch die Selzamweiden, das Schulbergerl und das Sulzfeld – werde nicht gemulcht. Außerdem seien zahlreiche Blühflächen angelegt worden. Wie Lutzenberger berichtete, werden nur wenige Flächen in Utting gemulcht, so am Hochwasserrückhaltebecken. Dabei handle es sich um eine behördliche Auflage. „Auch an Gräben und entlang von Zäunen, wo sich Wurzeln und Steine befinden, wird gemulcht“, erklärte Lutzenberger.
Gemeinderat Helmut Schiller (SPD) zog daraufhin den Antrag zurück. Er betonte jedoch, dass es darum gehe, sensibel auch mit kleinen Grünflächen umzugehen. An manchen Stellen wie an Straßenrändern sei eine mangelnde Sensibilität des Bauhofs zu beklagen.