Die Wurmkiste in Zeiten von Corona: Es wird weiterproduziert!
In diesen Tagen wünscht man sich vielleicht manchmal, einfach den Kopf in den Sand stecken zu können und so die ganze Coronasache an sich vorbeiziehen zu lassen. Dann müsste man sich auch keine Gedanken über Mundschutz oder Nicht-Mundschutz, über nicht endende Coronawitzvideos via WhatsApp und auch nicht über das ganze Klopapiertheater machen. Ob man dort unter der Erde dann die Regenwürmer husten hören würde?
Machen wir also mal die Light-Version des Kopf-in-den-Sand-Steckens und stecken ihn einfach mal tiefer in die Wurmkiste. Wobei: So tief geht das inzwischen gar nicht mehr. Denn in den gut zwei Monaten, seitdem die Kompostwürmer in der Holzkiste in unserem Wohnzimmer leben, ist schon allerhand Grünzeug in die Lerchenholzbox gewandert. Und siehe da: Gräbt man etwas unter die Schicht an frischem Bioabfall, stößt man recht schnell auf frischen, schwarzen Humus: Die Kompostwürmer produzieren also fleißig weiter.
Lieferengpässe an Biomüllnachschub müssen sie auch nicht befürchten: Schließlich gibt es überall genug Grünzeug zu kaufen. Und falls „Herrchen“oder „Frauchen“mal keine Lust auf Gemüseschnippeln haben, tun’s ja auch mal ein paar Zeitungsschnipsel – die gelten als Kompostwurmdelikatesse und sorgen gleichzeitig noch für ein gutes Kistenklima.
Jedenfalls haben wir vor zwei Wochen schon die „Erntebox“eingelegt. Das ist eine grüne Plastikkiste mit Löchern, die exakt in die Wurmkiste passt.
Die schlaue Idee dahinter: Der Biomüll wird nun in die Erntekiste gelegt, die Würmer klettern durch die Löcher zum Futter und bleiben, weil so bequem, gleich dort und produzieren in der „Erntebox“ihren Humus weiter. Bald werden wir dann die Erntekiste hochheben und im Bodensatz der Wurmkiste nachschauen, ob da noch Würmer unterwegs sind. Ist das nicht der Fall, ist Erntezeit: Dann können wir einfach den frischen Humus aus der Wurmkiste in einen Eimer füllen und im Garten verteilen. Die Würmer ziehen anschließend einfach wieder um: Aus der „Erntebox“werden wir sie vorsichtig in die Wurmkiste umschütten – und dann geht alles wieder von vorne los.
Übrigens, das Familienoberhaupt hat sich immer noch nicht ganz an die Mitbewohner gewöhnt. Ab und zu murrt er noch. Aber auch hier bewährte sich die Methode der Wurmfan-Fraktion im Haus: Kopf in den Sand, Pardon, in die Wurmkiste stecken.
Hinweis: Die Beiträge über das Leben in der Wurmkiste werden umziehen. Künftig werden wir immer wieder auf der Kinderseite Capito über das Phänomen Kompostwurm berichten.