Parkplatz und Steg in Aidenried bleiben zu
Die Gemeinde Pähl greift zu drastischen Mitteln, um Ausflügler fernzuhalten
Aidenried Der Steg in Aidenried ist derzeit für Besucher gesperrt. Laut dem Vorsitzenden des Segelclubs, Lorenz Baumann, ist das der Corona-Krise geschuldet. Auch der Parkplatz ist abgeriegelt. Mit solchen Maßnahmen versuchen derzeit viele Gemeinden im Alpenvorland, sich vor einem starken Andrang von Besuchern zu schützen, nachdem das Problem besonders im Tegernseer Tal akut geworden war. Die Nutzung des Stegs an sich war jetzt Thema im Gemeinderat Pähl.
Bei der Änderung der Satzung der Gemeinde Pähl über die Benutzung des Erholungsgeländes Aidenried und des daran anliegenden Anlegeund Badestegs handelt es sich um den Einschub von Paragraf 3a in die ansonsten unveränderte Satzung. Er regelt die Entgelte der Bayerischen
Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen und der Gemeinde Pähl für die Nutzung des Stegs.
Damit ist jetzt in der Satzung geregelt, dass der Segelclub Fischen für die dauerhafte Nutzung des Stegs als Seeeinbau an die Staatsoberkasse zahlen muss. Die Seenverwaltung stellt dafür eine Rechnung. Zudem muss der Segelclub für den Zugang zum Steg, der landseitig nur durch das Freizeitgelände der Gemeinde möglich ist, an die Gemeindekasse zahlen. Das Entgelt für die Grundstücksnutzung richtet sich dabei nach dem jeweils geltenden gesonderten Pachtvertrag mit der Gemeinde.
Die umfangreiche Satzung regelt die Nutzung des „Erholungsgelände Aidenried“, das eine Einrichtung der Gemeinde Pähl ist. Es umfasst unter anderem eine Liegewiese und einen Strandabschnitt. Auch die Badeinsel und die „baulichen Anlagen im angrenzenden Ammersee“gehören laut Satzung dazu. Das Gelände wird der Öffentlichkeit unentgeltlich zur allgemeinen Benutzung für Bade- und Erholungszwecke zur Verfügung gestellt.
Derzeit relevant ist der Paragraf vier, „Benutzungssperre“. Dort heißt es: „Das Erholungsgelände und seine Einrichtungen können ganz oder teilweise während bestimmter Zeiten für die allgemeine Benutzung gesperrt werden.“Die Änderung der Satzung betrifft den Club laut Baumann nicht besonders, da er bereits bisher für die Stegnutzung bezahlt hat. Es sei eher eine Formsache der Verwaltung.
Den Steg hat der Segelclub laut Baumann 1983 gebaut. Vor zwei Jahren wurde das Clubhaus erweitert. Gleichzeitig wurde die hölzerne Bootshütte abgebaut, sodass die Liegewiese besser nutzbar wurde. Der Club hat derzeit 150 Mitglieder. Die Zahl der Boote ist weitaus geringer, da nicht jeder ein eigenes Boot hat.
Bei der Neugestaltung des Geländes hat die Gemeinde den Wall im Osten abgetragen und durch schmale Gabionen als Abtrennung vom Parkplatz ersetzt, wodurch zusätzliche Fläche für die Liegewiese gewonnen wurde.
Ausflügler können das Gelände kostenlos nutzen