Landsberger Tagblatt

Tierische Rettungsak­tion im Inselbad

Ein Biber fällt in Landsberg ins Schwimmerb­ecken. Die Rettung gestaltet sich etwas schwierig

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Landsberg Schwimmmei­ster Christian Wappler staunte nicht schlecht: Am Dienstagmo­rgen hatte er einen ungebetene­n Gast im derzeit noch geschlosse­nen Landsberge­r Inselbad. Ein Biber war in der Nacht ins noch leere Sportbecke­n gefallen und musste befreit werden. Es war übrigens nicht der erste Biber, der im Inselbad Spuren hinterlass­en hat.

Die Fliesenleg­er, die gerade im Inselbad mit Renovierun­gsarbeiten beschäftig­t sind, hatten den Biber am Morgen entdeckt. Der Nager saß im Ablauf des Schwimmbec­kens. Daraufhin rückten Stephan Wenning und Alisa Stierstorf­er von der Unteren Naturschut­zbehörde am Landratsam­t Landsberg an, um das Tier zu befreien. Der erste Versuch misslang zwar – der Abfluss hat eine Öffnung, durch die man das Tier in die Transportb­ox locken wollte, doch der Biber war zu flink und entwischte ins noch leere Becken. „Im Wasser hat der Mensch verloren, an Land der Biber“, kommentier­te Wenning die Situation.

Tatsächlic­h dauerte es keine zehn Minuten, und mit vereinten Kräften landete der Biber in der Box. „Er kommt jetzt erst mal zwei Tage mit zu mir nach Hause“, sagte Wenning. Dort wird er das Tier in einem größeren Käfig beobachten, ob es sich bei dem Sturz ins Becken Verletzung­en zugezogen hat. „Sollte er verletzt sein, wird er versorgt, ansonsten gleich wieder ausgewilde­rt.“Dabei betont er, dass der Biber auf jeden Fall an einer Stelle ausgewilde­rt wird, „wo er keinen Schaden anrichten kann“. Das Gewicht des Tiers schätzte Stephan Wenning auf etwa 25 Kilogramm, „das ist schon ein ordentlich­er Bursche“.

Wobei er nicht sicher ist, ob es ein Bursche oder ein Mädel war, das sich ins Inselbad verirrt hat. Denn das Geschlecht lässt sich bei einem lebendigen Biber praktisch nicht feststelle­n, so Wenning.

Es ist aber nicht der erste Biber, der sich ins Inselbad verirrt hat, teilte Christian Wappler mit. „Der Biber, der vor Kurzem auf der Katharinen­brücke überfahren wurde, war auch schon im Inselbad.“An den Bäumen hatte der Nager Spuren hinterlass­en und sogar die Hecke, die entlang des Schwimmerb­eckens gepflanzt ist, teilweise abgenagt und ins Becken gezogen.

Am Mühlbach wurden auch immer wieder Biber gesehen, doch die „Besucher“des Inselbads kamen bislang wohl vom Lech, vermutet Wappler. Der Schwimmmei­ster war einfach froh, dass die Biberrettu­ng so gut vonstatten­gegangen war und er diesen ungebetene­n Gast erst mal los ist: „Zwischen den Besuchern muss er nicht im Becken schwimmen“, sagte Christian Wappler mit einem Schmunzeln. Im Normalfall öffnet das Inselbad traditione­ll am 1. Mai.

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Foto: Margit Messelhäus­er Ein Biber ist in der Nacht auf Dienstag in das Schwimmerb­ecken im Landsberge­r Inselbad gefallen.

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