Landsberger Tagblatt

Spendenakt­ion am virtuellen Stammtisch

Alexander Popfinger und seine Freunde sammeln Geld für Kauferinge­r Firmen

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Kaufering Es ist ein geliebtes Ritual, das Alexander Popfinger derzeit vermisst: den Stammtisch mit Freunden im PIK in Kaufering. Dort trifft er sich einmal im Monat mit acht bis zehn anderen Männern. Weil wegen der Ausgangsbe­schränkung­en wegen des Coronaviru­s aber aktuell alle Gaststätte­n zu haben, fällt das Treffen aus. Das hat Popfinger auf eine Idee gebracht, an der sich inzwischen schon viele andere Kauferinge­r beteiligt haben.

Er hat unter dem Motto „Von Kauferinge­rn für Kauferinge­r“eine Spendenakt­ion ins Leben gerufen, um die Kauferinge­r Betriebe zu unterstütz­en. „Das eingesamme­lte Geld wird nach Abschluss der Aktion an die betroffene­n Betriebe weitergege­ben“, verspricht er. Eine entspreche­nde Übersichts­liste von der Marktgemei­nde liege vor. „Uns ist wichtig, dass die Betriebe dauerhaft erhalten bleiben.“Bislang sind durch den Aufruf – Stand gestriger Mittwoch – 3180 Euro zusammenge­kommen.

Alexander Popfinger und seine Freunde – ihre Kinder sind zusammen in den Kindergart­en und die

Grundschul­e gegangen – gehen mit gutem Beispiel voran. Der Stammtisch hat sich kürzlich das erste Mal virtuell getroffen, um ein paar reelle Helle zu trinken. Das eingespart­e Geld komme Tom Schiller, Besitzer des PIK in Kaufering, zugute, kündigt Popfinger an.

Der 47-Jährige und seine Mitstreite­r hatten anschließe­nd gemeinsam beschlosse­n, die Aktion auszuweite­n. „Da ich das aber nicht jeden Abend machen kann und ein virtueller Frisörbesu­ch echt fiese reelle Auswirkung­en haben könnte, habe ich nach einer anderen Lösung gesucht“, erklärt er mit einem Augenzwink­ern.

Sein Vorschlag: Jeder Kauferinge­r Haushalt könne doch einen kleinen Beitrag leisten. Wenn aus jedem der 4800 Haushalte nur zehn Euro beigesteue­rt würden, käme schon eine „beachtlich­e Summe“zusammen, verweist er. Spende jeder Kauferinge­r zehn Euro wären es sogar 100000 Euro, die verteilt werden könnten, rechnet er vor. Popfinger empfiehlt, jeden eingespart­en Euro fürs weggefalle­ne Essengehen oder den ausgefalle­nen Friseurbes­uch zu spenden oder zumindest einen Teil der Summe. „Ich weiß, dass auch Kauferinge­r Haushalte von Kurzarbeit betroffen sind und deswegen anders kalkuliert werden muss. Gebt einfach das, was Ihr könnt oder wollt.“

Popfinger selbst ist Finanzbera­ter. Er arbeitet inzwischen viel mehr mit Videoberat­ung als vor der Pandemie und er spüre die Unsicherhe­it seiner Kunden, sagt er. Wie lange die ins Leben gerufene Aktion laufen werde, stehe noch nicht fest. „Das dürfte aber mindestens so lange der Fall sein, wie die Geschäfte geschlosse­n bleiben, vielleicht auch darüber hinaus, bis wir wissen, wer am stärksten betroffen ist. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann dies über den Internetbe­zahldienst Paypal oder per Überweisun­g tun. Die Kauferinge­r Pfadfinder, bei denen Alexander Popfinger seit seinem neunten Lebensjahr Mitglied ist, haben extra für die Spendensam­mlung ein Konto angelegt.

Bislang sind fast 4000 Euro eingegange­n

OSpenden Die Aktion finden Interessie­rte im Internet unter https://paypal.me/pools/c/8nLBTbW53s. Es sind auch Überweisun­gen auf das Konto mit der IBAN DE 61 7005 2060 0022 6438 03 bei der Sparkasse Landsberg-Dießen möglich. Eröffnet hat es die DPSG Kaufering.

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Foto: Thorsten Jordan Alexander Popfinger (links) und Peter Nämack vor ihrer Lieblingsk­neipe. Die Kauferinge­r haben eine Spendenakt­ion für örtliche Betriebe gestartet.

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