Landsberger Tagblatt

Trübe Aussichten im Inselbad

Auch im Landsberge­r Traditions­bad stehen die Zeichen auf Wiedereröf­fnung. Wann, weiß aber noch keiner

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Landsberg „Es sieht aus wie auf einer Ausgrabung­sstätte“. Gerald Nübel, Technische­r Vorstand der Stadtwerke Landsberg, fasst die aktuelle Situation im Inselbad zusammen.

Aber kein Grund zur Sorge: denn das sieht jedes Jahr um diese Zeit so aus.

Die Fliesen in den Becken leiden unter dem Winter, sie müssen stellenwei­se erneuert oder ausgebesse­rt werden. Eine undichte Leitung ist saniert, Filter sind ausgewechs­elt sowie „noch ein paar andere Kleinigkei­ten erledigt worden“. Bei strahlende­m Sonnensche­in und

Freibad-Temperatur­en arbeiten die Fliesenleg­er derzeit am Sportbecke­n, die beiden Schwimmmei­ster kümmern sich um die Rosenbeete und „alles andere“.

Matija Molan (30) ist Fachangest­ellter für Bäderbetri­ebe. Für ihn ist die derzeitige körperlich­e Arbeit vor der Saisoneröf­fnung eine willkommen­e Abwechslun­g zum Alltagsges­chäft eines Bademeiste­rs. „Wir arbeiten hier gerade ganz normal, so als ob wir zum 1. Mai aufmachen würden.“Es sei allerdings so gut wie sicher, so Gerald Nübel, dass das Freibad zu diesem Zeitpunkt

noch nicht geöffnet wird. „Wir sind eine Versammlun­gsstätte mit in Spitzenzei­ten bis zu 4000 Besuchern. Ob es dann zum 1. Juni klappen wird, bleibt abzuwarten, im Worst Case können wir diese Saison gar nicht öffnen.“

Das Inselbad sei Baujahr 1972, es ist also heuer die 48. Badesaison. Der Aufwand der Instandhal­tung steige jährlich, sagt Nübel, die geplante Generalsan­ierung sei also dringend notwendig.

Neben dem Einbau von Edelstahlb­ecken („dann kann man sich die jährliche Fliesensan­ierung sparen“) sollen auch die Gebäude und Garderoben renoviert und verändert werden. „Wir sind momentan dabei, den Plan für die Generalsan­ierung fertigzust­ellen, sodass die

Aufträge hoffentlic­h vor den Sommerferi­en vergeben werden und die Arbeiten nach der nächstjähr­igen Badesaison beginnen könnten.“Nicht für alle vorgesehen­en Arbeiten lägen Angebote vor, „da müssen wir abwarten, wie sich die Lage nach Corona entwickeln wird“. Eine grobe Kostenschä­tzung der Stadtwerke beläuft sich auf insgesamt acht Millionen Euro.

Damit wäre das Inselbad, so Stadtwerke-Vorstand Gerald Nübel, für die nächsten 30 Jahre grunderneu­ert. Eine genaue Kostenkalk­ulation wird bald dem Stadtrat zur Entscheidu­ng vorgelegt.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Sonne bleibt, aber das Virus nicht. Denn ein Sommer ohne Inselbad ist für viele Landsberge­r undenkbar.

Was wird alles neu gemacht?

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Fotos: Thorsten Jordan Aufräumen im Inselbad.

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