Landsberger Tagblatt

PV-Anlagen auf Feldern sind jetzt erlaubt

Denklingen kippt ein altes Verbot. Davon profitiert auch die Firma Hirschvoge­l

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Denklingen In Denklingen hat es in den vergangene­n Monaten mehrere Anfragen gegeben, weil Investoren Freifläche­n-Fotovoltai­kanlagen errichten wollten, darunter auch der Automobilz­ulieferer Hirschvoge­l. Das war aber wegen eines Beschlusse­s aus dem Jahr 2012 bislang nicht möglich. Den hat der Gemeindera­t kürzlich aufgehoben und neue Regeln zu dem Thema verabschie­det.

Bürgermeis­ter Andreas Braunegger sagte auf Nachfrage des LT, dass 110 Meter links und rechts von der Bahnlinie zwischen Landsberg und Schongau gebaut werden dürfe. Grundlage für die Entscheidu­ng war eine ausführlic­he Stellungna­hme des Planungsve­rbands „Äußerer Wirtschaft­sraum München“, auf deren Basis beschlosse­n wurde, solche Anlagen von Netzeinspe­isern zuzulassen. Jährlich werden dafür fünf Hektar Fläche freigegebe­n, entschied der Gemeindera­t. Dies entspreche in etwa dem Strombedar­f der privaten Haushalte in Denklingen. Freifläche­n-Fotovoltai­kanlagen für den Eigenbedar­f fallen ebenso wenig wie PV-Anlagen auf Dächern und an Gebäuden unter die Fünf-Hektar-Regelung. Sie sind zusätzlich ohne Beschränku­ng zulässig. Der Planungsve­rband hat im Gemeindege­biet „101 Hektar besonders geeignete Flächen“für PV-Anlagen auf Freifläche­n ausgemacht.

Das Areal, auf dem das Unternehme­n Hirschvoge­l die Freifläche­nfotovolta­ik errichtet werden soll, ist etwa fünf Hektar groß und befindet sich rund um den Firmenpark­platz. Das Unternehme­n

wäre aber nur der Abnehmer des Stroms. Hinter dem Projekt stünden private Investoren, informiert­e Frank M. Anisits, Geschäftsf­ührer Produktion im Februar. Für Hirschvoge­l ist das Vorhaben aus zwei Gründen interessan­t, sagte Vertriebsc­hef Thomas Brücher damals. „Zum einen ist Nachhaltig­keit ein Thema, auf das unsere Kunden gesteigert­en Wert legen, zum anderen haben wir hohe Energiekos­ten, weil wir nicht von der Umlage nach dem Erneuerbar­e-Energien-Gesetz befreit sind wie andere Unternehme­n.“Laut Anisits soll die geplante Anlage zwischen vier und sieben Megawatt Strom liefern und könnte so drei bis vier Prozent des Bedarfs von Hirschvoge­l decken.

Der Planungsve­rband hat der Gemeinde empfohlen, vorhabenbe­zogene Bebauungsp­läne aufzustell­en. Im Zuge dessen sollen die Belange des Artenschut­zes abgeklärt sowie Untersuchu­ngen zu möglichen Blendwirku­ngen auf Verkehr und Wohngebäud­e durchgefüh­rt werden. Die Räte folgten dem Vorschlag. Zudem hatte der Planungsve­rband empfohlen, die bauliche Höhe der PV-Module im Bebauungsp­lan auf etwa 2,5 Meter zu begrenzen, um sicherzust­ellen, dass noch eine feldartige Wirkung verbleibt und die Module nicht über die Maisäcker hinausrage­n.

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Symbolfoto: Widemann Freifläche­nfotovolta­ikanlagen sind in Zukunft in Denklingen erlaubt.

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