Landsberger Tagblatt

Gauschieße­n ist in großer Gefahr

In Emmenhause­n wird seit Jahren geplant. Jetzt droht das Aus

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Emmenhause­n „Es ist, als würde ein Güterzug in voller Fahrt gegen den Prellbock fahren.“Andreas Port, Schützenme­ister der Burgschütz­en Emmenhause­n, ist nahe an der Verzweiflu­ng. Seit drei Jahren plant der Verein das Gauschieße­n für den Schützenga­u Landsberg. Doch ob das viertägige Fest Ende Juni stattfinde­n kann, steht in den Sternen. Schweren Herzens hat man sich nun selbst ein Ultimatum gestellt.

Ein Gauschieße­n ist nicht nur ein sportliche­r Höhepunkt, es ist auch ein gesellscha­ftliches Großereign­is. Über 1000 Schützen werden an dem mehrtägige­n Wettbewerb erwartet, hinzukomme­n das umfangreic­he Festprogra­mm, der große Umzug und und und. Was der Verein mit rund 150 Mitglieder­n auf die Beine stellen muss, ist enorm – und nun könnte alles umsonst gewesen sein.

Noch hat sich Schützenme­ister Andreas Port nicht dazu durchringe­n können, das Fest, das vom 25. bis 28. Juni geplant ist, abzusagen. „Wir werden jetzt den 20. April abwarten. Dann wissen wir mehr.“Bis zum 19. April laufen bislang die strengen Ausgangsbe­schränkung­en, was danach kommt, will man in Emmenhause­n abwarten.

Doch schon jetzt kommen die Planungen natürlich völlig durcheinan­der. „Es sind ja auch alle Schützenhe­ime geschlosse­n und die Sportler können nicht mehr trainieren.“Auch die Absprachen im Festaussch­uss sind nun natürlich nicht mehr wie geplant möglich. „Eigentlich wollten wir in den nächsten Tagen eine Informatio­nsveransta­ltung machen, das geht jetzt natürlich auch nicht mehr“, sagt Port.

Aber nicht nur die vergeblich­e Arbeit wäre im Falle einer Absage ein Problem: „Wir wären dann auch finanziell in einer schwierige­n Lage“, räumt der Schützenme­ister ein.

Eigentlich hätte das Jahr 2020 für den kleinen Verein ein perfektes Jahr werden können: Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen schaffte die erste Luftgewehr­mannschaft mit dem Aufstieg in die Oberbayern­liga den bislang größten Erfolg in der Vereinsges­chichte. „Das war das Puzzleteil­chen, das noch gefehlt hat“, sagt Port. Doch statt großer Meisterfei­er und Vorfreude auf das Gauschieße­n herrscht jetzt Unsicherhe­it und auch Angst.

Trotzdem: „Die Gesundheit geht vor und wenn, dann wollen wir ja auch ein unbeschwer­tes Fest feiern“, sagt Port. Ob es dazu kommen kann, soll nach dem 20. April entschiede­n werden.

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