Landsberger Tagblatt

Muss der Kreis sparen?

Die Grünen rechnen mit finanziell­en Einbußen. Was der Landrat sagt

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Landkreis Aufgrund der CoronaKris­e befinden sich viele Unternehme­n im Landkreis in finanziell­en Schwierigk­eiten. Und so erwarten viele Kommunen Einbußen bei der Gewerbeste­uer. Für den Landkreis bedeutet dies, dass die Kreisumlag­e sinken wird, die sich unter anderem aus der Gewerbeste­uer, dem gemeindlic­hen Einkommens­teuerantei­l oder dem gemeindlic­hen Umsatzsteu­eranteil errechnet. „Zum Glück sind unsere Konten nicht leer, wir kommen aus einer wirtschaft­lich guten Zeit“, sagt Landrat Thomas Eichiniger (CSU). Die Grünen im Kreistag wollen dennoch über ein mögliches Sparprogra­mm diskutiere­n und haben einen entspreche­nden Antrag gestellt.

Aufgrund der Corona-Krise werden bereits in diesem Jahr und sicher auch in den Folgejahre­n auf die Gemeinden, die Stadt und den Landkreis gravierend­e Einnahmeun­d Steuerausf­älle zukommen, schreibt Grünen-Fraktionss­precherin Renate Standfest. Anderersei­ts entstünden aktuell noch nicht kalkulierb­are Mehrausgab­en für den Landkreis. Der Kreistag sei jetzt gefordert, sich vorausscha­uend mit den Auswirkung­en und den kurzfristi­gen Steuerungs­möglichkei­ten auseinande­rzusetzen. Die Kreistagsf­raktion habe für die nächste Kreisaussc­husssitzun­g am 21. April einen Sachstands­bericht beantragt. Zudem solle der Finanzauss­chuss gegebenenf­alls mit dem Kreisaussc­huss schnellstm­öglich nach der konstituie­renden Sitzung des neugewählt­en Kreistags tagen. Alle geplanten Ausgaben – Pflichtauf­gaben und freiwillig­e Leistungen – sollen auf den Prüfstand, so Standfest.

In der Vergangenh­eit habe der Landkreis laut Landrat Eichinger durch umsichtige­s Handeln ein Polster schaffen können. „Jetzt muss überlegt werden, welche Investitio­nen erst einmal abgesagt beziehungs­weise verschoben werden müssen.“Eichinger erinnert daran, dass es eine ähnliche „Streichung­swelle“im Landkreis in den frühen 2000er-Jahren schon einmal gegeben habe.

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