Speicher hinter Büschen und Bäumen
Ende Mai wird in Fuchstal über den Bauantrag für den Wärmetopf entschieden. Warum Bürgermeister und Ingenieurbüro eine fünfseitige Stellungnahme veröffentlichen
Fuchstal Wohl Ende Mai wird sich der Fuchstaler Gemeinderat mit dem Bauantrag für den geplanten Wärmetopf beschäftigen, der Teil des Fünf-Millionen-Euro-Projekts „Energiezukunft Fuchstal“ist. Bürgermeister Erwin Karg und das planende Ingenieurbüro Sing aus Landsberg haben eine umfassende Stellungnahme verfasst, die auf etwa fünf Seiten im Mitteilungsblatt Heimat Fuchstal abgedruckt wird. Denn die Ausmaße des Speichers, der 16 Meter hoch ist und einen Durchmesser von 20 Metern hat, hatten bereits in der Gemeinderatssitzung für Diskussionen gesorgt und waren auch im Wahlkampf ein heiß diskutiertes Thema.
Wie berichtet, hatte der Gemeinderat Anfang März den Auftrag für den Bau des Wärmetopfes für 610000 Euro an eine Heizungsbaufirma aus Nordrhein-Westfalen vergeben. Im ersten Teil der Stellungnahme von Gemeinde und Ingenieurbüro geht es um die Standortwahl auf der ansonsten strukturlosen landwirtschaftlichen Fläche zwischen Leeder und den Holzwerken am Bahnhof. Es sei wichtig, so Karg gegenüber unserer Zeitung, eine relative Nähe zu den Windrädern zu erhalten, der Abstand beträgt am gewählten Standort zwischen sechs und sieben Kilometern. Die räumliche Nähe sei die Voraussetzung dafür, dass man bei der Nutzung des Stroms, der in Zeiten
Preise erzeugt werde, für das Aufheizen des Wärmetopfes den ermäßigten Satz nach den Erneuerbaren Energiengesetz zahlen müsse. Ansonsten wäre nämlich sogar die Nutzung von Erdgas günstiger. Um die Anerkennung der Nähe werde jetzt schon seit einem Jahr diskutiert, ein Standort, der näher an den Windrädern liegt, mache keinen Sinn, da es dort keine Wärmeleitung gebe, so Erwin Karg.
Bei einer Verlegung in Richtung der Holzwerke, wie man es auch schon nicht öffentlich im Gemeinderat diskutiert habe, ginge nicht nur die räumliche Nähe endgültig verloren, auch müssten für etwa 100000 Euro das Stromkabel zu den Windrädern verlängert, zum gleichen Preis ein neues Grundstück erworben und 150 000 Euro zusätzlich in die Wärmeleitung gesteckt werden. Insgesamt summiere sich der Mehraufwand auf 390 000 Euro.
In der Stellungnahme des Ingenieurbüros wird darauf hingewiesen, dass eine Verringerung der Höhe bei gleichzeitiger Erhöhung des Durchmessers des Wärmespeinegativer chers dessen Oberfläche wachsen lasse, was zu größeren Wärmeverlusten führe. Ausführlich wird auch auf die Frage einer zumindest teilweisen Versenkung eingegangen. Dann müsste man den unteren Stahlkörper deutlich verstärken und besondere Dämmmaterialien verwendet werden. Eine derartige Sonderanfertigung sei von den Firmen nicht angeboten worden und verursache geschätzte 500000 Euro Mehrkosten.
Bei einer einfachen trichterförmigen Abgrabung zur Herabsetzung des Wärmespeichers um drei Meter müsste auch die Energiezentrale in den Untergrund gelegt werden, um Schäden an den Pumpen zu vermeiden. Insgesamt müssten dafür 3000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben und abgefahren werden. In Gefahr sehe man dabei auch die Zugänglichkeit der Anlage gerade im Winter. Man empfehle deshalb die ebenerdige Aufstellung und zur Kompensation der optischen Beeinträchtigungen eine Begrünung. Zur Verdeutlichung wurde durch den Architekten und Gemeinderat Johannes Wolffhardt eine Visualisierung angefertigt, die den Wärmetopf einmal ohne Begrünung und das andere Mal zu dem Zeitpunkt zeigt, an dem die gepflanzten Bäume eine gewisse Höhe erreicht hätten.
Ebenerdige Aufstellung wird empfohlen