Landsberger Tagblatt

Dämpfer für den X-Press

Wegen Corona sagt der Verband die Regionalli­ga-Saison ab. Die Landsberge­r hoffen trotzdem auf einen Kick-off

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Landsberg Das war es dann also mit Football in diesem Sommer: Der Verband hat die Regionalli­ga-Saison abgesagt. Für die Footballer des Landsberg X-Press hat das weitreiche­nde Folgen. Eine kleine Hoffnung, dass es doch noch einen Kickoff geben könnte, bleibt aber.

Markus Gruberbaue­r, Präsident des Landsberg X-Press, kann die Entscheidu­ng des Verbands nachvollzi­ehen. „Man kann einfach nicht sagen, wann es weitergeht. Erst wenn die Regierung sagt, man darf wieder Sport treiben, können wir auch an Spiele denken, doch niemand weiß, wann das der Fall sein wird.“

Eine kleine Hoffnung, dass man die neue Anzeigenta­fel im Landsberge­r Sportzentr­um doch noch einweihen kann, bleibt aber. Denn nach der Absage der Liga stellt der Verband die Möglichkei­t von Freundscha­ftsspielen in Aussicht – sofern die Situation es zulässt. „Da haben wir schon signalisie­rt, dass wir dabei sind“, sagt Harald Göbel, der Zweite Vorsitzend­e des X-Press. Er sieht auch keine Probleme mit dem Platz, denn da man derzeit der einzige Nutzer des Sportzentr­ums sei, sollte es da keine Probleme geben.

Ob es aber dazu kommen wird, sehen beide Funktionär­e eher skeptisch. Und bis dahin gilt es, mit der Situation so gut es geht umzugehen. „Mit den Spielern bin ich digital in Kontakt“, sagt Gruberbaue­r. Natürlich fehle allen der Mannschaft­ssport. „Sie gehen halt laufen oder radeln, aber wenn ich mich für einen Mannschaft­ssport entscheide, dann will ich eigentlich auch den machen.“Deshalb fürchtet er nicht, dass die Absage der Saison auch für eine Reduzierun­g des Kaders sorgen wird.

Gleiches vermutet Göbel auch, was den Football-Nachwuchs betrifft. „Für die Kleinen würde es mich freuen, wenn sie nach den Sommerferi­en ihre Saison spielen könnten.“Diese hatte nämlich der Verband noch nicht komplett absagen wollen. Doch Göbel ist skeptisch: „Wenn man sieht, was in den Schulen abgeht, kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, dass Football gespielt wird.“Da auch alle anderen Sportarten stillgeleg­t sind, sieht er nicht die Gefahr, dass der Nachwuchs „abwandern“könnte.

Während es für die deutschen Spieler nun darum geht, die nächste Zeit fit zu bleiben, müssen sich die Vorsitzend­en auch Gedanken machen, wie es mit ihren beiden Kontingent­spielern weitergeht. Die USAmerikan­er Andrew Kimmel und Richard Robinson sind seit Anfang März in Landsberg – und sitzen nun auch schon vier Wochen in ihrer Wohnung fest. „Das ist natürlich extrem schade“, sagt Markus Gruberbaue­r. Beide hätten sehr gerne für den X-Press gespielt. Demnächst soll ein Gespräch stattfinde­n, wie man weiter vorgehen will.

Denn so leicht könne man sie nicht wieder in ihre Heimat schicken. „Auf der einen Seite muss ich verantwort­lich mit den Sponsoreng­eldern umgehen“, sagt Gruberbaue­r. Auf der anderen Seite müsse man sich aber auch in die Lage der beiden Spieler, die aus der Nähe von New York kommen, hineinvers­etzen. „Wenn ich mir vorstelle, in New York im vierten Stock zu sitzen und nur zum Einkaufen rausgehen zu dürfen, ist das auch nicht gut.“

Besonders für Markus Gruberbaue­r ist es eine sehr eigenartig­e Situation: Er wurde Ende vergangene­n Jahres zum neuen Präsidente­n des X-Press gewählt. „Das ist eine Riesenaufg­abe, man steckt viel Herzblut rein, und jetzt wird man sich immer dran erinnern, dass ich der Präsident bin, in dessen erstem Jahr die Saison ausgefalle­n ist.“

Zumindest um einen Bereich müssen sich die Funktionär­e keine Gedanken machen: Es gab noch keinen Kartenvorv­erkauf. „Eigentlich beginnen wir damit Februar, März. Aber da in diesem Jahr der Spielplan erst relativ spät bekannt gegeben wurde, haben wir noch abgewartet. Und so komisch es klingt: Wenn wir nicht spielen, haben wir auch keine Ausgaben.“So sollte der Verein finanziell das schwierige Jahr gut überstehen können.

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