Die Badeplätze bleiben Sehnsuchtsorte
Die Freizeitstätten in St. Alban und Riederau müssen zu bleiben. Wenigstens können die Kioske geöffnet sein. Aber es gibt es einen Geheimtipp für alle, die in Dießen mal ans Wasser wollen
Dießen Die Freizeitgelände mit ihren Badestellen in St. Alban und Riederau sind derzeit ein Sehnsuchtsort: Die Sonne strahlt, viele Menschen haben gerade mehr Zeit, als ihnen lieb ist, Kinder dürfen nicht in den Kindergarten oder in die Schule. Wie wunderbar wären da ein paar entspannte, sonnige Stunden am See. Doch wann sich dieser Wunsch erfüllen kann, steht in Corona-Zeiten in den Sternen.
Prognosen möchte man auch in der Gemeindeverwaltung nicht wagen. „Die Gelände sind als Sportund Freizeiteinrichtungen deklariert und eingezäunt, und Sportund Freizeiteinrichtungen sind per Allgemeinverfügung derzeit geschlossen zu halten. Das gilt auch für die dortigen Spielplätze“, betont Geschäftsstellenleiter Karl Heinz Springer. „Das sind zwar unpopuläre Maßnahmen, aber sie sind wohl notwendig und mit dem Gesundheitsamt abgestimmt, um Kontakte möglichst zu vermeiden.“
Zumindest bis zum 3. Mai, dem vorläufigen Ende der derzeitigen Ausgangsbeschränkungen, werde es wohl dabei bleiben. Vielleicht, so die Hoffnung des Verwaltungschefs, werde man in dieser Woche mehr über den weiteren Kurs in der Corona-Krise erfahren, sodass man dann sagen könnte, ob und wann die Freizeitgelände unter gewissen Bedingungen wieder aufgesperrt werden könnten. Das hofft man auch im Landratsamt, denn im Landkreis müssen, wie Pressesprecher Wolfgang Müller betont, auch sämtliche Freibäder bis auf Weiteres geschlossen bleiben. „Wir haben diesbezüglich noch keinerlei Zeitplan.“
Auch im Dießener Gemeinderat gehe die Tendenz dahin, sich in Geduld zu üben, wie es sich in der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung des Ferienausschusses gezeigt habe, sagt Springer. Problematisch seien die rund 40 Bootsliegeplätze, die die Gemeinde im Freizeitgelände Riederau vermietet. Wassersport sei zwar offiziell erlaubt, aber aus Sicht der Rettungskräfte nicht erwünscht.
Trotzdem würden einige Wassersportler ihre Boote gerne wieder auf ihren Liegeplätzen in Stellung bringen. Die Marktgemeinde lasse die Bootsplätze bis auf Weiteres gesperrt, berichtet Springer.
Wer unbedingt ins Wasser springen wolle, könne dies aber zum Beispiel vom ehemaligen Vereinsgelände der Segelgemeinschaft Augsburg aus machen, das sich nördlich vom Freizeitgelände St. Alban befindet. Hier plant die Gemeinde eine Grünfläche mit Seezugang. Allerdings, so Springer, sei das Gelände derzeit noch nicht hergerichtet.
In Geduld üben sich auch die Pächter des Strandcafés im Freizeitgelände St. Alban, Frank und Heike Seiffert, und die Pächterin des Seepavillons im Freizeitgelände in Riederau, Michaela Horvat, – auch wenn es in Anbetracht des anhaltend
In St. Alban hofft man auf Pfingsten
schönen Wetters schwerfällt. Beide konzentrieren sich derzeit auf den Verkauf am Kiosk und auf die Pflege des Badegeländes. Der Kiosk in Riederau hat täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet, der Kiosk in St. Alban nur bei schönem Wetter. Beide Pächter bieten Kaffee, Getränke, Eis und Snacks zum Mitnehmen an.
„Wir stehen in den Startlöchern. Aber leider erfüllen wir alle Voraussetzungen für ein Nein in CoronaZeiten: Sportanlagen, Spielplatz, Gastronomie. Fehlt nur noch ein Kino“, scherzt Frank Seiffert, Pächter in St. Alban. Derzeit dürfen nur er und seine Frau auf dem Freizeitgelände wirtschaften. Er hofft spätestens auf Pfingsten, denn da solle es nach Aussage von Ministerpräsident Söder auch mit dem Tourismus in Bayern langsam wieder losgehen. „Und ohne Gastronomie, Berge und Seen geht das in Bayern nicht“, meint er.
Eine Idee für einen „kontaktlosen Steg“hat Seiffert auch schon: „Man könnte auf dem rechten Steg ins Wasser gehen und auf dem linken wieder heraus – um Begegnungsverkehr und Berührungen zu vermeiden“. Michaela Horvat muss im Kiosk des Seepavillons in Riederau nicht lange auf Kundschaft warten: „Getränke, Eis, Burger und Flammkuchen laufen ganz gut. Ein, zwei Monate überstehen wir so, aber wenn es länger dauert, wird es schwierig“, sagt sie. Konsumiert werden die Einkäufe von den Kunden gerne in der Seeanlage am Riederauer Dampfersteg nördlich des Freizeitgeländes. „Das könnte eigentlich genauso gut auf der Wiese im Badegelände geschehen,“meint sie. Die Polizei kontrolliere in der
Seeanlage mehrmals am Tag, ob die Sicherheitsabstände eingehalten würden. „Die Abstände könnte die Polizei doch auch im Freizeitgelände kontrollieren. Als Pächter wären wir jedenfalls flexibel und kooperativ und würden uns selbstverständlich an alle Regeln halten.“