Landsberger Tagblatt

Respekt vor so viel Engagement

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r-tagblatt.de

Immer noch sind wir mitten in Corona-Zeiten und viele können es einfach nicht mehr hören. Einige haben Angst, andere wollen endlich wieder normal leben. Weggehen, Freunde treffen und nicht mehr mit Mundschutz in die Geschäfte gehen. Das Leben läuft wieder ein wenig an. Geschäfte öffnen, Sitzungen finden statt, und was wir vor allem in dieser Zeit gelernt haben, ist, wie gut es uns hier eigentlich geht und was für ein vielseitig­es und buntes Leben wir doch haben. Wir fahren in Urlaub, gehen ins Kino, ins Konzert oder Theater und sind völlig frei in unseren Entscheidu­ngen. Und in den letzten Wochen haben wir gelernt, dass alles das gar nicht so selbstvers­tändlich ist und wie sehr wir uns freuen können, so leben zu dürfen.

Und genau das sollten wir jetzt auch tun und nicht nur genervt auf die Einschränk­ungen in unserem Leben blicken. Denn es werden täglich weniger Einschränk­ungen und es gibt Menschen, für die sind diese Einschränk­ungen existenzge­fährdend, wie gerade die kleinen Gastronomi­ebetriebe in diesen Monaten deutlich merken. Ihnen gilt es zu helfen, und es ist zu hoffen, dass die Lockerunge­n nun auch Bestand haben und nicht wieder zurückgeno­mmen werden müssen.

Die meisten Bürger unterstütz­en die Pläne der Regierung, aber es werden auch immer wieder Stimmen laut, denen die Einschränk­ung unserer Freiheitsr­echte zu weit geht. Sie kann man verstehen, unverständ­lich ist es dagegen, wenn immer wieder Verschwöru­ngstheorie­n geäußert werden, die Menschen verunsiche­rn. Denn niemand freut sich in Deutschlan­d darüber, dass die Wirtschaft leiden muss. Das ist absurd. Aber manchmal ist der Schutz des Lebens vorrangig, und in diesen Zeiten ist es nicht einfach, solche Entscheidu­ngen treffen zu müssen. Ich habe Respekt vor allen Menschen, die Verantwort­ung übernehmen, und gerade in Landsberg vor den Einzelhänd­lern, die nicht ihre Hände in den Schoß gelegt haben, sondern aktiv und kreativ waren. Bei ihnen kaufe ich gerne ein, oder bestelle mein Essen. Das Internet ist im Moment nicht vorrangig.

Ich habe auch Respekt vor friedliche­n Demonstrat­ionen für Freiheit und Frieden. Denn sie müssen gerade auch in diesen Zeiten sein. Wovor ich keinen Respekt habe, ist vor dem Hass und den boshaften Kommentare­n in den Sozialen Medien, von Menschen, die meinen, sie müssen Andersdenk­ende persönlich und beleidigen­d angreifen. Solche Kommentare haben nichts mit Meinungsfr­eiheit zu tun. Kritik geht auch anders.

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