Respekt vor so viel Engagement
Immer noch sind wir mitten in Corona-Zeiten und viele können es einfach nicht mehr hören. Einige haben Angst, andere wollen endlich wieder normal leben. Weggehen, Freunde treffen und nicht mehr mit Mundschutz in die Geschäfte gehen. Das Leben läuft wieder ein wenig an. Geschäfte öffnen, Sitzungen finden statt, und was wir vor allem in dieser Zeit gelernt haben, ist, wie gut es uns hier eigentlich geht und was für ein vielseitiges und buntes Leben wir doch haben. Wir fahren in Urlaub, gehen ins Kino, ins Konzert oder Theater und sind völlig frei in unseren Entscheidungen. Und in den letzten Wochen haben wir gelernt, dass alles das gar nicht so selbstverständlich ist und wie sehr wir uns freuen können, so leben zu dürfen.
Und genau das sollten wir jetzt auch tun und nicht nur genervt auf die Einschränkungen in unserem Leben blicken. Denn es werden täglich weniger Einschränkungen und es gibt Menschen, für die sind diese Einschränkungen existenzgefährdend, wie gerade die kleinen Gastronomiebetriebe in diesen Monaten deutlich merken. Ihnen gilt es zu helfen, und es ist zu hoffen, dass die Lockerungen nun auch Bestand haben und nicht wieder zurückgenommen werden müssen.
Die meisten Bürger unterstützen die Pläne der Regierung, aber es werden auch immer wieder Stimmen laut, denen die Einschränkung unserer Freiheitsrechte zu weit geht. Sie kann man verstehen, unverständlich ist es dagegen, wenn immer wieder Verschwörungstheorien geäußert werden, die Menschen verunsichern. Denn niemand freut sich in Deutschland darüber, dass die Wirtschaft leiden muss. Das ist absurd. Aber manchmal ist der Schutz des Lebens vorrangig, und in diesen Zeiten ist es nicht einfach, solche Entscheidungen treffen zu müssen. Ich habe Respekt vor allen Menschen, die Verantwortung übernehmen, und gerade in Landsberg vor den Einzelhändlern, die nicht ihre Hände in den Schoß gelegt haben, sondern aktiv und kreativ waren. Bei ihnen kaufe ich gerne ein, oder bestelle mein Essen. Das Internet ist im Moment nicht vorrangig.
Ich habe auch Respekt vor friedlichen Demonstrationen für Freiheit und Frieden. Denn sie müssen gerade auch in diesen Zeiten sein. Wovor ich keinen Respekt habe, ist vor dem Hass und den boshaften Kommentaren in den Sozialen Medien, von Menschen, die meinen, sie müssen Andersdenkende persönlich und beleidigend angreifen. Solche Kommentare haben nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Kritik geht auch anders.