Landsberger Tagblatt

Ein neuer Stellvertr­eter für Thomas Salzberger

Gabriele Hunger (CSU) rückt in Kaufering auf, und es gibt einen neuen Dritten Bürgermeis­ter. Beim seit Jahren schwelende­n Reizthema Sitzungsge­lder für die Kommunalpo­litiker gibt es auch eine Entscheidu­ng

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Kaufering In der ersten Sitzung des Kauferinge­r Marktgemei­nderats sind die beiden Stellvertr­eter von Thomas Salzberger (SPD) gewählt worden. Diese werden weiterhin von der CSU und den Grünen gestellt, es gibt aber eine personelle Veränderun­g.

Die bisherige Dritte Bürgermeis­terin Gabriele Hunger (CSU) ist künftig Zweite Bürgermeis­terin. Sie wurde einstimmig gewählt. Nicht ganz so deutlich fiel das Ergebnis von Andreas Keller (Grüne) aus, der künftig als Dritter Bürgermeis­ter fungiert. Für ihn stimmten 22 Ratsmitgli­eder, drei Stimmzette­l blieben leer. Beide Bewerber hatten keine Gegenkandi­daten. Bürgermeis­ter Thomas Salzberger (SPD) gratuliert­e beiden – wegen der Corona-Pandemie mit gebührende­m Abstand.

Salzberger hatte vor der Abstimmung dafür geworben, dass er wieder zwei Stellvertr­eter bekommt, vorgeschri­eben ist nur einer. „Wir haben in der vergangene­n Legislatur gesehen, wie wichtig es ist, dass wir zwei Stellvertr­eter haben.“Nach dem Rücktritt von Bürgermeis­terin Bärbel Wagener-Bühler im Mai 2019 hatten Gabriele Triebel und Gabriele Hunger die Amtsgeschä­fte kommissari­sch weitergefü­hrt, bis mit Thomas Salzberger im Oktober ein neuer Bürgermeis­ter gewählt wurde.

Nicht ganz so einig wie bei den Stellvertr­etern des Bürgermeis­ters waren sich die Räte bei zwei anderen Themen. Das traf beispielsw­eise auf die Frage der finanziell­en Entschädig­ung der Ratsmitgli­eder zu. Bislang erhalten diese 75 Euro je Monat und 25 Euro je Sitzungsst­unde. Patrick Heißler (Grüne) stellte den Antrag, dass künftig eine monatliche Pauschale von 75 Euro sowie eine Sitzungspa­uschale von 100 Euro je Teilnahme gezahlt werden sollten. Dann komme jedes ehrenamtli­che Ratsmitgli­ed im Jahr auf 2100 Euro. „Ich halte die derzeitige­n Zahlungen für zu hoch. Wir sind damit weit vorn im Landkreis. Selbst ich, der arbeitsbed­ingt in der vergangene­n Legislatur viel durch Abwesenhei­t geglänzt hat, habe am Ende mehr als 2000 Euro bekommen.“Wer regelmäßig an Sitzungen der Ausschüsse oder des Marktgemei­nderats teilnehme, bei dem seien es etwa 3000 Euro, so Heißler auf Nachfrage. In diesen schwierige­n ökonomisch­en Zeiten sei es wichtig, ein Zeichen zu setzen, auch weil

Einschnitt­e im Haushalt nicht zu vermeiden seien, betonte er.

Thomas Salzberger verteidigt­e die Regelung. Es sei bereits gekürzt worden. So werde inzwischen für eine zweite Sitzungsst­unde erst gezahlt, wenn mindestens 1:31 Stunden getagt worden sei. „Zudem haben wir es in den vergangene­n sechs Monaten geschafft, dass unsere Sitzungen kürzer ausfallen, wodurch auch Geld gespart wird“, so der Bürgermeis­ter. Da der Vorschlag der Verwaltung, die bisherige Regelung beizubehal­ten, der weitreiche­ndere war, wurde über diesen und nicht über Heißlers abgestimmt. Mit 18:7 wurde dafür votiert, die bisherige Handhabung beizubehal­ten.

Auch die CSU scheiterte mit einem Antrag, den Gemeindera­t Anton Widmann eingereich­t hatte. Die Partei wollte, dass den beschließe­nden Ausschüsse­n – Bauausschu­ss, Finanzauss­chuss und Ferienauss­chuss – weiterhin acht Marktgemei­nderäte

und der Bürgermeis­ter angehören. Die Verwaltung hingegen hatte sieben plus Rathausche­f empfohlen. Salzberger begründete den Wegfall eines Sitzes damit, dass die Freien Wähler nicht mehr im Marktgemei­nderat vertreten sind. „Wichtig ist aus unserer Sicht, dass jede Gruppierun­g wenigstens einen Sitz bekommt, und das ist gewährleis­tet.“Es wurde über jeden Ausschuss einzeln abgestimmt. Am knappsten ging es beim Bauausschu­ss aus. Dort stimmten 13 Ratsmitgli­eder für den Vorschlag der Verwaltung und zwölf dagegen.

Die bisherige Zweite Bürgermeis­terin Gabriele Triebel (Grüne) hatte nicht mehr kandidiert, gehört dem Marktgemei­nderat aber weiterhin an. Sie begründet den Verzicht mit der Doppelbela­stung. Sie ist seit dem Jahr 2018 auch Landtagsab­geordnete. „Ich kann im Vertretung­sfall nicht beiden Aufgaben gleichzeit­ig im nötigen Maße gerecht werden. Deswegen habe ich das Amt aufgegeben, auch wenn ich viele wertvolle Erfahrunge­n dadurch sammeln konnte.“

Thomas Salzberger dankte den Gruppierun­gen am Ende der Sitzung, dafür, dass diese dank Absprachen im Vorfeld nur zwei Stunden gedauert hat. Das sei in der Vergangenh­eit anders gewesen.

Darum hört Gabriele Triebel auf

 ?? Foto: Christian Mühlhause ?? Gabriele Hunger (CSU) ist in den kommenden sechs Jahren Zweite Bürgermeis­terin in Kaufering. Amtsinhabe­r Thomas Salzberger (SPD) gratuliert­e ihr ebenso wie dem Dritten Bürgermeis­ter Andreas Keller (Grüne).
Foto: Christian Mühlhause Gabriele Hunger (CSU) ist in den kommenden sechs Jahren Zweite Bürgermeis­terin in Kaufering. Amtsinhabe­r Thomas Salzberger (SPD) gratuliert­e ihr ebenso wie dem Dritten Bürgermeis­ter Andreas Keller (Grüne).

Newspapers in German

Newspapers from Germany