Kampfabstimmung um den Stellvertreterposten
In Schwifting wird Heike Schappele vereidigt. Die Wahl des Zweiten Bürgermeisters endet mit 7:6 Stimmen
Schwifting Sie hoffe auf ein gutes Miteinander, sagte Schwiftings neue Bürgermeisterin Heike Schappele zur Begrüßung bei der konstituierenden Sitzung im Saal des Bürgerhauses. Alle Räte bat sie zum Zeichen dafür, bei der Vereidigung der sechs neuen Gremiumsmitglieder mit aufzustehen und mitzusprechen. Eine Bitte, der alle nachkamen. Mit zwölf Gemeinderäten hat das Gremium vier Mitglieder mehr als in der vergangenen Legislaturperiode. Neu ist, dass nun auch Frauen vertreten sind - neben der Bürgermeisterin ist dies Melanie Kössel, die sich zudem in der Kommunalverwaltung auskennt.
Als es um die Wahl des Zweiten Bürgermeisters ging, sagte HansPeter Happach, der das Amt in der vergangenen Legislatur innehatte: „Es ist ein ungeschriebenes Gesetz in Schwifting, dass es der mit den meisten Wählerstimmen wird“. Damit wäre die Reihe an Melanie Kössel gewesen. Sie hätte die Wahl zwar angenommen, sagte sie, jedoch sehe sie andere wie den schließlich Gewählten Michael Beschorner besser im Dorf vernetzt. „Man muss seine
Zeit auch reell einschätzen“, ergänzte sie. Happach, der von Thomas Hartl wegen seiner Ruhe und Besonnenheit vorgeschlagen wurde, lehnte ebenfalls ab. Schappeles Vorgänger Georg Kaindl gab zu bedenken, der nominierte Beschorner habe bei einem Großteil der Sitzungen im vergangenen Jahr gefehlt. Die Wahl ging knapp aus: Sieben Stimmen gingen an Beschorner, Kössel erhielt sechs. Beschorner bedankte sich mit der Erklärung, die Fehltage seien einem Jobwechsel geschuldet gewesen. Inzwischen habe er mehr Zeit und arbeite zwei Tage im Homeoffice. Stellvertreterin für beide Bürgermeister ist künftig Melanie Kössel.
Als vorübergehend einziger Ausschuss wurde in Schwifting der Finanzund Rechnungsprüfungsausschuss gebildet. Vorsitzender bleibt Thomas Hartl, mit ihm arbeiten Alexander Dürr und Stefan Pohl. Über weitere Ausschüsse wie einen Bauausschuss, den Bürgermeisterin Schappele mit Blick auf das geplante Neubaugebiet West Teil II gern sähe, soll in künftigen Sitzungen beraten werden. Sie brachte zudem die Möglichkeit der Bildung von Arbeitskreisen in die Diskussion ein. Damit könnten auch Fachleute und Engagierte eingebunden werden.
Thema war auch die Aufwandsentschädigung, die die Schwiftinger Gemeinderäte bekommen. Das Sitzungsgeld wurde dem Vorschlag der Bürgermeisterin entsprechend pauschal auf 25 Euro statt bisher 15 Euro festgesetzt. „Es ist und bleibt ein Ehrenamt“, betonte VG-Geschäftsstellenleiter
Ernst Schilcher. Zunächst nur auf 20 Euro zu erhöhen, wie Alexander Dürr vorschlug, lehnten die Räte aber ab.
Der Sitzungsrhythmus soll vorerst beibehalten werden. „Wenn es brennt, mache ich auch eine Sitzung pro Woche“, kündigte Schappele an. Auch werde sie das Gremium häufiger als bisher zu Ortsterminen laden.
Ungewöhnlich, aber legitim, ist die Entsendung eines Externen in die Versammlung der Wasserversorgung Pöringer Gruppe. Dieses Ehrenamt wird weiterhin Jürgen Pohl übernehmen, zusammen mit Gemeinderat Georg Kaindl sowie Stefan Pohl und Hans-Peter Happach als Stellvertreter. Kaindl, der seinem Beruf und seiner Familie zuliebe kürzertreten wollte, fungiert zudem als Verbandsrat beim Abwasserzweckverband. „Jetzt bin ich bald wieder so weit wie vorher“, meinte er.