Landsberger Tagblatt

Riskante Geldanlage

Tipps zum Kauf einer vermietete­n Wohnung

- VON KATJA FISCHER

Eigentumsw­ohnungen werden nicht nur für den Eigenbedar­f gekauft. Auch vermietete Immobilien sind gefragt. Käufer nutzen sie als Kapitalanl­age, wollen damit gute Renditen erwirtscha­ften. Aber lohnt sich der Erwerb einer Immobilie zum Vermieten überhaupt? „Es geht um eine riskante Geldanlage“, stellt Sabine Feuersänge­r vom Verband Wohnen im Eigentum klar. „Manche haben Glück und entscheide­n sich für eine Wohnung in einem Umfeld, das später zu einem angesagten und gefragten Wohnvierte­l wird.“Dann stiegen die Mieten, der Wiederverk­aufspreis und damit die Renditen für die Anleger. „Aber wenn der Wert der Immobilie nicht steigt, stimmt meist auch die Rendite nicht.“

Sie rät, Renditever­sprechen von Verkäufern vorsichtig zu bewerten und die Angebote mit kühlem Kopf durchzurec­hnen. Niemand kann die Entwicklun­g genau voraussehe­n. Man sollte sich den Kauf einer vermietete­n Immobilie nicht schönrechn­en. „Bei den Einnahmen gibt es nur einen Posten, das sind die Mieten. Die steigen nicht ins Unermessli­che.

Denen stehen die Ausgaben gegenüber. Und das sind viele verschiede­ne Positionen, die an der Rendite zehren“, sagt sie. Oft werden vermietete Immobilien aus steuerlich­en Gründungen gekauft. Vermieter dürfen alle Aufwendung­en, die durch ihre Immobile entstehen, von der Steuer absetzen. Sie können Werbungsko­sten geltend machen, die sich steuersenk­end auswirken. Übersteige­n diese die Einnahmen aus der Vermietung, entstehen Verluste, die mit anderen Einkünften verrechnet werden und so die Steuerlast senken.

Die Stiftung Warentest gibt Interessen­ten ein Hilfsmitte­l an die Hand, ihre Renditeerw­artungen unter Berücksich­tigung

ihrer Steuerlast realistisc­h einzuschät­zen. Mit einem überarbeit­eten virtuellen Rechner können Nutzer einen Investitio­nsplan für einen Zeitraum von bis zu 40 Jahren erstellen. Eine Faustforme­l, um die erwartete Bruttomiet­rendite für eine Immobilie zu berechnen, kann helfen: Jahreskalt­miete geteilt durch Kaufpreis mal 100 ergibt die Rendite in Prozent. Je höher der Kaufpreis ist, desto geringer fällt die Rendite aus, wenn die Mieten nicht in gleichem Maße ansteigen.

Der Tipp: Vermietete oder zu vermietend­e Eigentumsw­ohnungen sollten so ausgewählt werden, als ob man sie selbst nutzen wollte. Es zählen Lage, Nachbarsch­aft, Infrastruk­tur, Verkehrsan­bindung, Umweltbela­stungen.

Unter steuerlich­en Gesichtspu­nkten wäre es am effektivst­en, die gesamten Anschaffun­gskosten, also Kaufsumme und Nebenkoste­n mit einem Kredit zu finanziere­n. Gängig ist es, die Nebenkoste­n und zehn Prozent der Kaufsumme als Eigenkapit­al einzubring­en und den Rest über einen Bankkredit zu finanziere­n.

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Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn Ob sich eine vermietete Eigentumsw­ohnung als Kapitalanl­age lohnt, hängt von vielen Faktoren ab.

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