Ein bisschen Festival ist möglich
Das Orff-Festival Andechs-Ammersee soll zumindest in einem kleinen Format stattfinden können. Das richtig große Programm wird allerdings erst im Jahr 2021 nachgeholt
Andechs Auch wenn in jedem Fall bis 31. August alle Großveranstaltungen ausfallen, um die Corona-Infektionen so gering wie möglich zu halten: Ganz ohne Konzertgenuss müssen Musikbegeisterte in diesen Wochen nicht auskommen: Orff trotzt Corona! Das hat jetzt Florian Zwipf-Zacharia, der Veranstalter des Orff-Festivals Andechs-Ammersee 2020 mitgeteilt.
Dank eines ausgeklügelten Hygieneund Sicherheitskonzepts sollen im Florian-Stadl im Kloster Andechs die Kammerkonzerte „Der Titan & der Altbayer“– ursprünglich geplant am 7. August im Hotel Kaiserin Elisabeth – jetzt am Samstag, 25. Juli, einmal um 15 und einmal um 19 Uhr, sowie „Ein Tag mit Ludwig van B. & Carl O.“am 26.
Juli – in drei Teilen um 16, 18 und 20 Uhr – stattfinden. Die übrigen Veranstaltungen des Festivals werden auf Sommer 2021 verschoben.
„Es ist uns ein sehr großes Bedürfnis, diese wunderbaren Konzerte durchzuführen, unseren Zuhörern wieder Freude zu bieten, den Musikern ihre Plattform zurückzugeben und die beiden großen Komponisten Ludwig van Beethoven und Carl Orff in ihrem Jubiläumsjahr zu ehren“, wird Zwipf-Zaharia von Arte-Musica-Poetica zitiert. Beethoven wurde vor 250 Jahren geboren, Orff vor 125 Jahren.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Carl-Orff-Stiftung, Wilfried Hiller, den teilnehmenden Künstlern und den Organisatoren vor Ort habe er ein Konzept erarbeitet, das die Durchführung der beiden Konzerte problemlos ermögliche. Im Florian-Stadl werde nur jede zweite Reihe besetzt und zwischen Personen, die nicht einem gemeinsamen Hausstand angehören, werden zwei Sitzplätze freigehalten, heißt es dazu weiter. Statt der sonst möglichen 500 bis 700 Plätze werde es wohl nur 150 Plätze geben, erklärt Marcus D.
Mayr von Agentur Mayr Nell, die für Zwipf-Zaharias Unternehmen tätig ist. Mehr als Kammermusik werde bis auf Weiteres nicht möglich sein – einmal aus wirtschaftlichen Gründen, aber vor allem, weil ein großes Orchester auf der Bühne die derzeit geltenden Abstandsregeln nicht einhalten könnte. Mit den zwei Konzerten wolle man aber zeigen, dass es möglich sei, solche Veranstaltungen abzuhalten.
Die Konzerte werden im Rahmen der genehmigten 60 Minuten verschiedene Programme präsentieren: Unter dem Titel „Der Titan & der Altbayer“werden am 25. Juli Sonaten für Violoncello und Klavier von Ludwig van Beethoven und Cesar
Es wird nur jede zweite Reihe besetzt
Franck sowie Carl Orffs „Gassenhauer, nach Hans Neusiedler (1536), für Klavier“mit Hendrik Blumenroth (Violoncello) und Margarita Oganesjan (Piano) aufgeführt. Am Sonntag, 26. Juli, werden in drei Teilen weitere Werke von Beethoven
(„Geistertrio“, Streichquartette, Gellert-Lieder und vieles mehr) und Orff mit dem Henschel Streichquartett, den Pianistinnen Margarita Oganesjan und Lika Bibileishvili, der Sopranistin Lioba Braun sowie dem Kabarettisten Andreas Rebers aufgeführt. Die übrigen geplanten Veranstaltungen sind aufgrund der Absage von Großveranstaltungen sowie der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften in diesem Jahr nicht realisierbar und werden auf das kommende Jahr verschoben.
Am 10. Juli 2021, dem 126. Geburtstag von Carl Orff, startet das Orff Festival Andechs-Ammersee 2021 mit der Premiere von Orffs letztem szenischen Werk „De temporum fine comoedia“(deutscher Titel: „Das Spiel vom Ende der Zeiten“). Zu den weiteren Höhepunkten der Spielzeit zählen „Carmina Burana Cavallo“in der Arena des Schlosses in Kaltenberg, „Münchner Freiheit“– ein Tanzabend mit dem Bayerischen Junior Ballett München, dem Odeon Jugendsinfonieorchester München unter der Leitung von Julio Doggenweiler und den Solisten Margarita Oganesjan und Iason Keramidis, das „Finale des Carl Orff-Kompositionswettbewerbes“und ein neuer Beethoven-Orff-Tag mit Andreas Rebers und dem Henschel-Quartett.
Darüber hinaus dürfen sich die Besucher im nächsten Jahr auf „Die Bernauerin“in szenischer Form unter anderem mit Anna Maria Sturm, Michael Grimm, Peter Weiss sowie Joseph Bastian als Dirigent der Münchner Symphoniker unter der Regie von Angela Hundsdorfer freuen.
Nur ein Bruchteil der Zuschauer wird Platz finden