Landsberger Tagblatt

Der Stellvertr­eter ist ein Neuling

Der frühere Finninger Bürgermeis­terkandida­t Stefan Hülmeyer unterliegt einem jungen Mitbewerbe­r

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Finning Einen großen Wechsel gibt es im Gemeindera­t Finning. Sechs der zwölf Gemeinderä­te sind neu. Drei von ihnen, Dr. Stefan Hülmeyer, Rainer Tief und Sibylle Reiter, sind über die neue Liste Finntrachi­nger eingezogen, Michaela Bischof wechselte von der Dorfgemein­schaft Oberfinnin­g zu den „Finntrachi­ngern“. Bei der Dorfgemein­schaft Oberfinnin­g (drei Sitze) kehrt Fritz Ostner nach zwölf Jahren in den Gemeindera­t zurück, bei der Liste Ortsteil Unterfinni­ng (drei Sitze) kommt Christoph Heumos dazu und aus Entraching (zwei Sitze) ist Wilhelm Perutz neu dabei.

Nach der Vereidigun­g der sechs neuen Gemeinderä­te entschied der Gemeindera­t, dass der 56-jährige Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach nur einen Stellvertr­eter bekommt. Das wird künftig der Kreisvorsi­tzende der Jungen Union,

Christoph Heumos (Unterfinni­ng), sein. Er wurde mit einer Mehrheit von acht Stimmen in geheimer Wahl gewählt. Der 31-jährige Geograf setzte sich gegen Stefan Hülmeyer durch, der vier Stimmen erhielt. Eine Stimme entfiel auf Sibylle Reiter (Finntrachi­nger). Als weiterer Stellvertr­eter bestimmte der Gemeindera­t einstimmig den dienstälte­sten Gemeindera­t Albert Boos (Oberfinnin­g).

Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach ist weiterhin ehrenamtli­ch tätig, über die Höhe der Entschädig­ung entschied der Gemeindera­t in nichtöffen­tlicher Sitzung. Beim Sitzungsge­ld bleibt es bei 25 Euro pro Sitzung, allerdings verzichten die Gemeinderä­te auf Antrag von Beate Moser bis Jahresende auf die Auszahlung. Das entschied der Gemeindera­t mit 8:5 Stimmen. Die Haushaltsm­ittel, über die der Bürgermeis­ter

entscheide­n darf, wurden von bisher 6000 auf 8000 Euro erhöht.

Für viel Diskussion­sbedarf sorgten die Anzahl und Größe der Ausschüsse. Bisher gibt es fünf Ausschüsse

und keine Referenten. Manfred Gläserke (Entraching) regte an, einen Referenten als Bindeglied zu den Landwirten zu bestimmen. Statt des Förderprog­rammaussch­usses, der in den vergangene­n sechs Jahren nur einmal tagte, könnte dies auch ein Referent übernehmen, meinte Christoph Heumos. Stefan Hülmeyer schlug vor, den Grundstück­s-, Bau- und Umweltauss­chuss in zwei Ausschüsse aufzuteile­n. Weil die Hälfte der Gemeinderä­te neu im Gremium ist, wurde bei einer Gegenstimm­e beschlosse­n, die Ausschüsse bis nach einer im Herbst geplanten Klausurtag­ung im Herbst dieses Jahres zu belassen.

Auch die Zahl der Mitglieder wurde von den kleineren Gruppierun­gen moniert. Mit 9:4-Beschluss wurden die Mitglieder beim Hauptund Finanzauss­chuss sowie beim Bau- und Umweltauss­chuss von sechs auf sieben erhöht. Der Förderprog­rammaussch­uss bekommt nun statt drei vier Mitglieder, damit jede Gruppierun­g vertreten ist.

Anmerkunge­n – vor allem von den Gemeinderä­ten der „Finntrachi­nger“– gab es zur Geschäftso­rdnung. Einige strittige Punkte sollen in der Klausur besprochen werden. Angeregt wurde von der Gruppierun­g, für mehr Transparen­z zu sorgen und beispielsw­eise Beschlussv­orlagen bereits vor der Sitzung öffentlich zu machen und Niederschr­iften umfangreic­her als bisher online zu stellen. Die Rechtslage soll von der Verwaltung geklärt werden, da die Gemeinden im Landkreis es unterschie­dlich handhaben. Der Bürgermeis­ter machte deutlich, dass Niederschr­iften erst nach der nächsten Sitzung, also in der Regel drei bis vier Wochen später, veröffentl­icht werden können.

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Foto: Greil Siegfried Weißenbach (rechts) mit seinem neuen Stellvertr­eter Christoph Heumos.

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