Landsberger Tagblatt

Eine knappe Sache für Hagen Adler

Obwohl einziger Kandidat, kommt der Vize in Greifenber­g nur auf eine hauchdünne Mehrheit

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Greifenber­g Die Räumlichke­iten haben aufgrund der Corona-Krise ausreichen­d groß zu sein, wenn eine Gemeindera­tssitzung mit Menschen an einem Ratstisch stattfinde­n soll. Das funktionie­rt zuweilen gut. Wenn aber wie jetzt in Greifenber­g auf eine Turnhalle ausgewiche­n werden muss, dann kann es bei nur einem Mikro in der Halle durchaus Verständig­ungsschwie­rigkeiten geben. Nicht nur das – auch die Sicht auf Ratsmitgli­eder am anderen Ende des „Ratstische­s“war teilweise eingeschrä­nkt. Trotzdem konnte die konstituie­rende Sitzung über die Bühne gebracht werden.

In den kommenden sechs Jahren sitzt hier mit Patricia Müller (L(i)ebenswerte­s Dorf, LWD) erstmals eine Frau an der Spitze des Gremiums. Bernhard Heinemann (LWD) als ältestes, im Gremium aber neues Mitglied, nahm ihr den Eid ab. Es sei eine neue Zeitrechnu­ng, erklärte Müller zu Beginn. Sie freue sich auf die Aufgaben als Bürgermeis­terin und hoffe dabei auf kollegiale Zusammenar­beit. „Alle sollen an einem Strick ziehen“, ist ihr Wunsch, „und stets die Bedürfniss­e der Bürgerinne­n und Bürger im Blick haben.“

Spannend wird es allemal in dem Gremium. Nur drei der 14 Gemeinderä­te haben bereits Ratserfahr­ung, alle anderen sind neu. Diese zu vereidigen, war die erste offizielle Amtshandlu­ng der Bürgermeis­terin. Es gibt fünf Fraktionen: LWD (fünf Sitze), Neugreifen­berg und Aktive Gemeinde (jeweils drei), Beurer Liste (zwei) und Gemeinwohl (einer).

Die Wahl des Zweiten Bürgermeis­ters brachte keine Überraschu­ng. Der bisherige Stellvertr­eter wurde vorgeschla­gen, Hagen Adler (Neugreifen­berg) erhielt acht der 15 möglichen Stimmen und musste nicht in die Stichwahl. Die restlichen sieben verteilten sich auf vier weitere Gemeinderä­te. Als weiterer Stellvertr­eter für das Führungsdu­o wurde Reinhold Domes (Neugreifen­berg) gewählt.

Die bisherigen Entschädig­ungen für Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te werden zunächst für drei Jahre beibehalte­n, wurde mehrheitli­ch beschlosse­n. Nach Ablauf dieser Frist sei neu zu beschließe­n. Bürgermeis­terin Patricia Müller erhält wie ihr Vorgänger rund 3900 Euro brutto pro Monat. Der Zweite Bürgermeis­ter wird monatlich mit 348,37 Euro entschädig­t. Dazu kommt ab dem ersten Tag einer Vertretung, pro Tag ein Dreißigste­l der Entschädig­ung der Bürgermeis­terin. Das Sitzungsge­ld für die Gemeinderä­te bleibt bei 30 Euro.

Elisabeth Baus, Bürgermeis­terkandida­tin und zugleich Spitzenkan­didatin der Wählergeme­inschaft Aktive Gemeinde, trat ihr Gemeindera­tsmandat nicht an. Für sie rückte Monika Raml nach. Bei der Bürgermeis­terwahl war Baus den beiden Stichwahlk­andidaten Patricia Müller und Hagen Adler unterlegen. Bei der Gemeindera­tswahl hatte sie 1131 Stimmen auf sich vereint und damit das fünftbeste Ergebnis aller Kandidaten erzielt.

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Hagen Adler

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