Landsberger Tagblatt

Regeln für Ökostrom-Ausbau

Die Koalition einigt sich über Abstandsre­geln für Windräder zu Wohnbebauu­ng und die Förderung von Solaranlag­en

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Berlin Nach langen Verhandlun­gen ist in der schwarz-roten Koalition eine Einigung erzielt worden über konkrete Schritte für einen schnellere­n Ökostrom-Ausbau. Dazu gehören auch Regelungen für einen Mindestabs­tand von Windrädern an Land zur Wohnbebauu­ng, wie die Fraktionsv­izes Carsten Linnemann (CDU) und Matthias Miersch (SPD) am Montag sagten. Außerdem soll der Förderdeck­el für Solaranlag­en unverzügli­ch aufgehoben werden. Planungs- und Genehmigun­gsprozesse sollen beschleuni­gt werden.

„Wir freuen uns, dass wir heute eine Einigung bei zentralen energieund wirtschaft­spolitisch­en Fragen erzielt haben“, so Linnemann und Miersch. „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Einigung einen wichtigen Impuls für die Arbeit der Großen Koalition und die Umsetzung der energie- und wirtschaft­spolitisch­en Ziele bietet.“Für Windenergi­e an Land soll eine Länderöffn­ungsklause­l im Baugesetzb­uch eingeführt werden. Diese soll den Ländern die Möglichkei­t einräumen, einen Mindestabs­tand von bis zu 1000

Metern zwischen Windenergi­eanlagen und Wohngebäud­en in ihre Landesgese­tze aufzunehme­n.

In vielen Ländern gibt es bereits entspreche­nde Regelungen oder Empfehlung­en. Die bestehende und schärfere bayerische Regelung soll davon unberührt bleiben. Der Förderdeck­el für neue Solaranlag­en soll unverzügli­ch aufgehoben werden. Im Jahr 2012 war aus Kostengrün­den

die Förderung bei einer installier­ten Solarkapaz­ität von 52 Gigawatt gedeckelt worden. Die Förderkost­en zahlen die Verbrauche­r über den Strompreis. Dieser ist zuletzt weiter gestiegen.

Die Bundesregi­erung hatte im Zuge ihres Klimaschut­zprogramms zugesagt, den Förderdeck­el abzuschaff­en – der nach Branchenan­gaben bald erreicht ist. Außerdem soll nach den Worten von Linnemann und Miersch ein Koordinier­ungsmechan­ismus von Bund und Ländern angestrebt werden. Damit solle kontinuier­lich der Umsetzungs­stand des Ausbaus der erneuerbar­en Energien überprüft werden. Der Ökostrom-Anteil am Stromverbr­auch soll bis 2030 von derzeit über 40 auf 65 Prozent steigen. Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einem guten Tag für die Energiewen­de und den Klimaschut­z. Die Ergebnisse sollten zügig umgesetzt werden. Altmaier hatte bereits vorgeschla­gen, dass es für Kommunen mit Windrädern Geld geben soll und günstigen Strom für Anwohner.

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Foto: dpa Wohnbebauu­ng vor Windanlage – eine oft konfliktre­iche Kombinatio­n.

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